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15. August 2019

Nochmal zu Fuschl am See …

Ich weiß, nach gefühlt 2 Wochen medialem Rummel und etlichen ellenlangen Pros & Kontras zur Art des Protests ist dieses Thema im Grunde TOT und nervt einige nur noch. Auch wenn mir Anfangs ebenso eine andere Art von Protest lieber gewesen wäre, zeigt der Verlauf der Diskussionen im Netz vor allem eins: Es ist wichtiger als je zuvor hier WAHRNEHMBAR Stellung zu beziehen.

Vorab: Ich verstehe jeden, der seine Freude ob des bevorstehenden ersten Bundesligaspiels geschmälert sieht, wenn er die ersten 15 Minuten schweigen soll. Ja, es ist UNSER erstes Bundesligaspiel und ja WIR haben uns das verdient und SOLLTEN das im Grunde einfach so berauschend feiern wie möglich.


Einige Beiträge gehen allerdings tendenziell in die Richtung, das dieses Konstrukt uns doch nichts getan hätte und man diesen „Hass“ nur "künstlich aufbauscht" und ein einfaches Banner reichen sollte. Vielleicht sollte man sich einfach nur mal folgenes vor Augen halten, und letztendlich als ausschlaggebenden Grund in Erwägung ziehen, sich dem Appell der aktiven Fanszene anzuschließen:

Wenn Konstrukte wie dem aus Fuschl am See als „normal“ und „gegeben“ aktzeptiert werden und dieses Modell damit in Zukunft auch bei anderen Konzernen und Standorten Begehrlichkeiten weckt - besteht die Gefahr das es mittel,- und vor allem langfristig keine Vereine wie dem 1. FC Union mehr in der Bundesliga geben wird.

Hier und an dieser Stelle kann und sollte nochmal jeder (Unioner) darüber nachdenken was dies für die Zukunft (auch anderer ähnlich strukturierter Vereine wie den 1. FC Union) bedeutet. Man muß am Ende selbst entscheiden: Will man diese 15 Minuten einfach nur feiern - oder nutzt man die Chance um WAHRNEHMBAR darauf hinzuweisen, dass die Aktzeptanz solcher Gebilde dazu führt, dass es für Vereine wie dem 1. FC Union immer unwahrscheinlicher wird sich in - sagen wir 10-20 Jahren - überhaupt in den Ersten Ligen Europas wiederzufinden.

Ist das Interesse am Feiern des Status Quo „Union spielt 1. Liga“ tatsächlich größer, als der Fortbestand solcher „Geschichten“ wie unserem Aufstieg auch in 10-20 Jahren?

Ja, vielleicht hätten es 5 oder 10 Minuten Schweigen auch getan um wahrgenommen zu werden. Aber ich denke (gerade in Hinblick auf die Zukunft des Fußballs wie wir ihn kennen und lieben, sowie diversen Bestrebungen auch anderswo 50+1 abzuschaffen) wir sollten an dieser Stelle unser Interesse „diesen Moment einfach nur zu feiern“ hinter dem größeren Ganzen zurückstellen und geschlossen mit der bestmöglich wahrnehmbaren Form (und das ist ein solches Schweigen zweifellos) darauf aufmerksam machen ...

...damit Auf,- und Abstiege solcher Vereine wie unserem auch in 20 Jahren noch gefeiert werden können!



In diesem Sinne: Prost.
Text: @meckakopp

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