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9. Juni 2019

Derbyblog - reloaded

Ein Rekonstruktionsversuch
In den Jahren 2010 bis 2014 gab es unter der Adresse http://berlinderby.blog.de ein umfangreiches  Blog rund um den Fußball mit Schwerpunkt auf den 1. FC Union und Hertha BSC, zudem mit Artikeln von Fans beider Vereine. Leider hat zwischenzeitlich der Anbieter blog.de das zeitliche gesegnet und somit hat auch das damalige Blog den Weg ins Datennirvana angetreten

Angesichts des diesjährigen Aufstieges des 1. FC Union in die 1. Bundesliga und den damit bevorstehenden Erstligaderbys  möchten wir nun versuchen die besten Beiträge des damaligen Blogs mit Hilfe einiger (weniger) persönlicher Backups - und dem Webarchiv wieder herzustellen.
In den nächsten Wochen werden wir damit hoffentlich viele der damaligen Beiträge hier nachträglich einpflegen, nur die vielen Leserkommentare bleiben wohl für immer verloren :/

// Update:
Mittlerweile haben sich eine Menge alter Beiträge wieder angefunden. Sowohl aus der Saison 2010/2011 als auch aus der 2012/2013.
Auf die Wiederherstellung einiger eher Spieltag spezifischer Beiträge gegen jeweils andere Gegner habe ich mal verzichtet. Ich glaube niemand interessiert sich Jahre später noch übermäßig für die Resumees  diverser DFB Pokal,- oder einzelner Ligaspiele. Daher wurden nur Beiträge wiederhergestellt die sich explizit um die Spiele gegeneinander, oder aber um spezielle Situationen der jeweiligen Vereine drehen. (Abstieg, Relegation vs. Düsseldorf, Saisonfazits)

// Update 2:
Einige Beiträge rund um das Rückspiel am 05.02.2011 im Berliner Olympiastadion scheinen für immer verloren. Schade. Als Blog.de sein Ende verkündet hatte, steckten wir dummerweise alle in anderweitigen persönlichen Umständen, so dass niemand ein Backup des Blogs gemacht hat.

8. Juni 2019

Was hat Union eigentlich für ein Problem?

Der erste Derbyzoff der Saison 2019/2020


Wir befinden uns mitten in der Sommerpause, der 1. FC Union ist aufgestiegen und beschert uns erstmalig das Derby in der ersten Bundesliga. Und schon kochen die Gemüter über, weil der Verein plötzlich gegen den Vorschlag Herthas (bzw den Antrag bei der DFL) das Derby am 9. November anlässlich des Mauerfalls auszutragen quer schießt und das Ganze mit einem lapidaren

„Also uns ist der Gedenktag zum #Mauerfall zu wichtig, wir wollen an diesem historischen Tag nicht Fußball spielen #fcunion „

kommentiert. Dieses undankbare Pack, sollen sie doch im Osten bleiben - so ein zusammengefasster Tenor aus der blau-weissen Fanwelt in den sozialen Medien. Die Diskussionen schossen ins unermessliche und zugegeben, die Begründung Unions scheint zudem ziemlich lasch.

Vorwürfe der Kommerzialisierung wurden von Hertha Anhängern zurecht damit abgetan, dass auf Seitens der Rot-Weissen doch schon ziemlich viel Event und Kommerz im Spiel ist, und sei es nur in Form der Darstellung eines Underdogs, welche der Verein zum einen pflegt und zum anderen natürlich daraus auch Kapital schlägt. Das dieses Datum historisch aus anderen Gründen eher ungeeignet ist eine Party mit Fackeln (*hust) und Fahnen zu machen, geht hingegen aus dem Union Statement nicht hervor - und überhaupt habe man ja auch in der Vergangenheit bereits am 9. November schon Fußball gespielt. Schließlich ist dies ein regulärer Spieltag.
Bei all diesen Argumenten haben die Anhänger der Blau-Weissen natürlich erstmal grundsätzlich recht. Was bei der Gesamtbetrachung allerdings zu kurz kommt, sind die Art und Weise, der Ton und die Umstände des Vorschlags ihres Vereins.

Was also ist denn nun eigentlich passiert?

Auf der Suche nach einem Image und vielversprechenden Marketing Ideen inszeniert sich Hertha dieser Tage als Mauerfallclub und bereist u.a. unter #teardownwalls etliche Gegenden in den USA. Dabei war man sich auch nicht zu schade David Hasselhoff mit einem blau-weissen Trikot auszustatten, welcher sich bekannterweise ja als den eigentlichen Grund und Anstoßgeber des Mauerfalls sieht.
Im Zuge dessen kam auf Hertha Seite - lange vor dem feststehenden Aufstieg Unions übrigens - die Idee auf, am 9. November ein Heimspiel bei der DFL zu beantragen und diesen Spieltag als eine Mauerfall Party zu gestalten und sich selbst dabei als Club des wiedervereinten Berlins der Welt zu präsentieren. So gut,- so legitim.
Es steht Vereinen frei bei der DFL vorstellig zu werden um den Wunsch vorzutragen besondere Anlässe und Jubiläen von Stadt, Land, oder Verein mit einem Heimspiel zu gestalten. In der Vergangenheit keine unübliche Praxis, denen die DFL (unter Berücksichtigung aller Umstände) zu Cannstatter Wasen, Oktoberfest oder Karneval auch gerne mal nachkommt. Der Gegner steht dann quasi random im Rahmen des eigentlichen Spielplans fest. Es mag vielleicht sogar schonmal den gemeinsamen Antrag von zwei Vereinen gegeben haben zu einem bestimmten Anlass gegeneinander gesetzt zu werden.

Was allerdings den aktuellen Vorstoß von Hertha betrifft, muss man so ehrlich sein um einzugestehen, dass dieser - in seiner einseitigen Art und Weise - ein gewisses Maß an Überheblichkeit und Geringschätzigkeit Union gegenüber enthält, welches die Köpenicker - mittlerweile Ligatechnisch zumindest auf Augenhöhe - irgendwie zu Statisten degradiert. Ein Standing den kaum ein einigermaßen selbstbewusster Verein hinzunehmen bereit sein dürfte.
Man kann davon ausgehen das der Inhalt des Antrages nämlich auf jeden Fall ein Heimspiel für Hertha BSC umfasst und das Spiel auf jeden Fall (und wie selbstverständlich) im heimischen Olympiastadion zu begehen gedenkt.
An so einem Tag einen beliebigen Bundesliga Club als Gegner für ein Heimspiel zu bekommen halte ich ebenso für legitim. Doch "einfach so" - und ohne den betreffenden Verein vorher zu fragen oder ihn in den Antrag auf andere Art und Weise einzubeziehen - mal eben auch noch den Wunschverein zu bestimmen, hat mit Verlaub ein "Geschmäckle". Und hier kommt der der 1. FC Union mit seinem Aufstieg ins Spiel,- und den Blau-Weissen gerade recht
Ein solches Spiel alternativ in der Alten Försterei auszutragen düfte jedenfalls nicht Inhalt des Antrages gewesen sein. Genausowenig wie die Überlegung, ob der 1. FC Union vielleicht eigene Pläne an diesem Tag haben könnte oder wie dieser grundsätzlich darüber denkt.

Genau diese Art "Statistenrolle" ist es, die etlichen Anhängern der rot-weissen (und offenbar auch den Clubverantwortlichen) sauer aufgestoßen ist. Man kann sich darüber streiten ob es sinnvoll ist, nach 30 Jahren das Derby in irgendeiner Form zu politisieren. Man kann sich darüber streiten ob es sinnvoll ist nach 30 Jahren Mauerfall diesem Spiel einen zusätzlichen "Ost-West" Stempel aufzudrücken - und das wo sich beide Vereine doch mittlerweile und seit Jahren als "Gesamtberliner Verein" sehen.

Mit Respekt gegenüber dem 1. FC Union hat der erfolgte einseitige Antrag nunmal leider nichts zu tun.


Es mag genau soviel Pro Argumente für ein Spiel an diesem Tag gegeneinander geben wie dagegen. Ich gebe zu, das Ganze hätte schon einen gewissen Charme und auch eine Symbolkraft für das vereinte Berlin - und ich hätte grundsätzlich nichts dagegen gehabt ein Derby an diesem Tag gegeneinander auszutragen. Aber bei einer Idee dieser Tragweite, sollten doch bitte VORAB beide Parteien einen Austausch anstreben und gegenseitige Befindlichkeiten erörtern und respektieren. Doch mit RESPEKT (gegenüber dem 1. FC Union) hat der erfolgte einseitige Antrag nunmal leider nichts zu tun. Es geht hier nicht darum "wer die Idee gehabt hat" und das Union nur bockig ist, weil es Herthas Idee war. Es geht darum, das man eine Marketingidee in den Vordergrund stellt, und offenbar davon ausgeht "der kleine Ostverein" würde das dankbar annehmen und sich freuen von der "großen Tante aus dem Westen" mit soviel Aufmerksamkeit beglückt zu werden. Dabei weiß ein Herr Keuter sicher mehr als alle anderen, das, wenn es einen Verein gibt der kein Problem damit hat Aufmerksamkeit zu generieren, dies im direkten Vergleich der 1. FC Union ist, während man selbst im jährlichen Wechsel mit den verschiedensten Marketingkampagnen auf der Suche nach einer eigenen Identität ist.
Die Art und Weise der "Vereinnahmung", wie es in rot-weissen Kreisen auf diversen Social Media Kanälen heisst, zeugt vor allem von der mangelnden Einsicht bei Hertha BSC, dass der 1. FC Union mittlerweile - zumindest Ligatechnisch - ein Club auf Augenhöhe ist!
Der 1. FC Union hat in den letzten 10 Jahren ein zu starkes eigenes Selbstverständniss, Image und natürlich auch ein entsprechendes Selbstvertrauen entwickelt, um sich dankbar nach den Brotkrumen zu bücken, die ihnen gönnerhaft von vermeintlich "Großen" hingeworfen werden und man sollte ihm im direkten Miteinander zumindest mit entsprechendem Respekt entgegen treten. Dazu gehört nunmal auch, einen solch weitreichenden Antrag zumindest mal vorher gemeinsam zu besprechen, anstatt in der "Großkopfertheit" der 90er/00er Jahre - seine eigene Party zu planen und den Gast nicht wenigstens mal vorher dazu "einzuladen", sondern einfach voraussetzend "festzulegen".

Hier wurde eine, vielleicht sogar gute, Idee verspielt indem man sich selbst in der Position des "Gebenden" gesehen hat, der über den Kopf des "kleinen" hinweg mal eben entscheidet was für beide Seiten das beste wäre - ohne zu bedenken, das Union (zu Recht) sicherlich auch eine Meinung dazu hat, was für sie das Beste ist.
Ein vorausgehender Austausch hätte viele Möglichkeiten eröffnet diesen Tag vielleicht doch zu etwas "besonderem" zu machen, der Alleingang hingegen zeugt von einer Art Arroganz, Großmachtanspruch und einem Selbstverständnis der Blau-Weissen, welches längst nicht mehr die Wirklichkeit widerspiegelt.

 David Hasselhoff im Blau-Weissen Trikot im Mittelkreis vor dem Anstoß "Looking For Freedom" schmetternd... 

Kein Mensch lässt sich schließlich freiwillig und ungefragt zu einem Statisten abstempeln, da kann die Idee dahinter noch so gut sein. Entweder (und da sind wir bei einer guten Analogie der "Einheit") - zwei Parteien handeln und agieren auf Augenhöhe, oder eine Seite vereinnahmt mal eben die andere, weil das gerade so gut in die eigene Marketingkampagne passt.
Ich glaube kein Unioner hat Bock, dankbar ob der Blau-Weissen Großherzigkeit, David Hasselhoff im Blau-Weissen Trikot im Mittelkreis vor dem Anstoß "Looking For Freedom" schmetternd zu sehen und Medien in aller Welt 30 Jahre nach dem Mauerfall irgendwelche klischeehaften "Ost/West" Geschichten erklären zu lassen.

In diesem Sinne: Es ist angerichtet
Man liest sich

15. November 2012

Unsägliche Derby-Karten Jammerei


Was geht es heiß her dieser Tage in den Facebook Comments zur Vergabepraxis der Derby Karten beim 1.FC Union. Da sind total tolle Superunioner plötzlich überrascht das es nicht für jeden die gewünschte Karte in seinem gewünschten Block gibt und beschweren sich gleichzeitig darüber, dass nicht alle Mitglieder automatisch Anrecht auf 2 oder mehr Karten haben.

Jaaaaaa …. Mathematik kann schon schwierig sein. Rechnen wir mal durch … Das offizielle Gästekontingent dürfte so zwischen 15.000 und 17.000 liegen. Union hat knapp 11.000 Mitglieder. Wenn nun jedes Mitglied von vornherein das automatische Recht auf 2 Karten (oder mehr) wahrnimmt müssten ganz automatisch andere Mitglieder draußen bleiben. 2x11.000 macht bekanntlich 22.000 und damit schon mehr als es Karten im Gästeblock gibt: 

LIEBE JAMMERNDE MITGLIEDER - Bitte Kopf einschalten und nachrechnen! Manch einer möchte gar 3 Karten pro Mitglied. Bequem per Onlineklickbestellung. Na klar doch. Ich möchte das Geschrei hören und lesen, wenn die 6000 Mitglieder die am schnellsten klicken sich ihre 3 Karten sichern und dann gut 5000 Mitglieder komplett leer ausgehen. Von den Dauerkarten Inhabern ganz zu schweigen.
LEUTE KAPERTS DOCH! Es gibt bei diesem Spiel KEINE Verteilpraxis die jeden persönlichen Wunsch berücksichtigen kann. KEINE (!) Und dennoch gibt und gab es GENUG Möglichkeiten für JEDEN (!!!) an eine Karte für dieses Spiel zu kommen wenn er denn nur (wirklich) will.
Der Kartenvorverkauf fürs Olympiastadion läuft seit Wochen (!) auf der Website von Hertha BSC, Eventim und anderen Ticketdienstleistern. Seit eben dieser Zeit war und ist es für jeden (!!!) möglich ganz einfach per Mausklick Karten zu bestellen. Zu regulären Preisen (so ab 16 Euro aufwärts.) Zum Beispiel in den direkten Nachbarblöcke F und auf der anderen Marathontorseite K+L. In K+L gab es selbst am Dienstag noch zusammenhängende Kontingente. Aber auch das ist einigen Superunionern nicht recht. Sie beschweren sich lieber das der Verein nicht sicher stellt das alle ihre Karten im Gästesektor bekommen die das wollen. *Klopf klopf* Jemand zu Hause? Genausowenig wie in der AF mal eben 16000 Zuschauer auf die Waldseite passen, passen nunmal keine 20.000 - 30.000 Unioner in den Gästeblock im Olympiastadion! Um das zu raffen muss man nichtmal sonderlich hell im Kopf sein. Es ist rechnerisch nicht möglich. Punkt.
Was der Verein angeboten hat war ein Kompromiss und KANN NUR EIN KOMPROMISS SEIN! Wer das nicht kapiert, der soll mal bei den Herthanern nachfragen, die ihrerseits fürs Hinspiel gerademal 1.600 Karten bekommen haben und dabei eine Mitgliederzahl und einen Heimzuschauerschnitt haben, der doppelt so hoch ist, wie überhaupt Zuschauer in die AF passen.

Es gibt und gab also zwei Möglichkeiten:
1.) Ich bin total naiv und denke irgendwie wird der Verein schon dafür sorgen mir meine Karten, am besten noch mit Haustürservice, vorbeizubringen und dabei noch zu fragen ob es denn zwei, drei oder vier sein dürfen - weil ich schließlich Mitgleid bin. Dabei ist es mir scheiß egal, das auf diese Art wohl ebenfalls mindestens die Hälfte der verbleibenden Mitglieder leer ausgeht.
2.) Ich bin nicht ganz auf den Kopf gefallen und mir ist klar das es Spiele wie dieses gibt, wo ich schonmal selber meinen Arsch bewegen muß, ich kaufe rechtzeitig mir und meinen Kumpels/Familie einen Stapel Karten in den Blöcken F, K oder L und feier dann dort mit warscheinlich 80% Unionerdichte und alles ist gut.
Während die zweite Kategorie die Aufregung überhaupt nicht verstehen kann, weil sie völlig entspannt schon vor Wochen für ihre ganze Bezugsgruppe bequem mit 3-4 Mausklicks Karten bestellt hat (mit einem Aufwand der kaum größer war als ein "alles scheiße" Postung auf facebook abzusondern) und das ganz ohne 1x Limitierung, egal ob man arbeiten muß oder nicht, ob man in Köpenick wohnt oder aus München anreist, ist die erste Kategorie die, welche derzeit am lautesten an allen Ecken des Internets lamentiert und zetert wie ungerecht doch die Welt ist.
Dabei lamentieren und zetern sie so dermaßen laut, dass sie nichtmal freundliche Hinweise bemerken das das Oly keinesfalls bereits ausverkauft ist und ab dem morgigen Freitag nochmals etliche tausend Karten, warscheinlich auch für die Oberringe und angrenzende Beriche neben dem Gästeblock bequem und einfach per Mausklick bestellbar sind. Ja ihr habt richtig gelesen:

Hertha BSC gibt ab morgen, Freitag den 16.11. alle bisher noch nicht freigegebenen Blöcke in den regulären Verkauf.
Die letzte Gelegenheit für alle jämmerlichen Nichts-Peiler, denen dieses Spiel doch ach so wichtig ist, das sie bis jetzt etliche Wochen verstreichen haben lassen ohne sich einen Scheiß darum zu scheren Karten zu bekommen, nochmal bequem vom Sofa aus, ohne anstehen, ohne Ausreden wie "ich hab keine Zeit" oder "ich wohne woanders" mit paar Mausklicks an Karten zu kommen.
Der Großteil der Jammerer wird leider auch diese Möglichkeit verstreichen lassen - sonst hätten sie ja auch keinen Grund mehr zu lamentieren und allen damit auf den Sack zu gehen.
Die Wahrheit indes ist genauso einfach wie schmerzhaft: Wenn diese Superunioner nur ein Bruchteil des Aufwandes, den sie betreiben um auf allen möglichen Internetplattformen dieser Welt die Ungerechtigkeit der Kartenvergabe, bei der sie leider leer ausgegangen sind (ja sowas kann passieren) bejammern, dafür investiert hätten die Möglichkeiten zu nutzen die es gab und wohl immer noch gibt, hätten sie längst samt ihrer Kumpels und Familien eine Karte für das Spiel. Das ist ein FAKT und daran ändert auch kein noch so lautes Krakelen etwas.

In diesem Sinne: Prost!

5. September 2012

Hertha gleicht aus und das Derby gewinnt an Qualität.

Mit einem 1:1, 1:2 und 2:1 aus Sicht der Charlottenburger aus den bisherigen Punktspielvergleichen mit dem 1. FC Union Berlin herscht seit Montag Abend kurz nach 22 Uhr ein absolut Punkt und Torgleiches Verhältnis zwischen den beiden Lokalrivalen.
Das Spiel hatte zudem alles, was man sich von einem ebensolchen erhofft. Brisanz, Neckereien auf Fanebene, anständig Pfeffer im Spiel, eine angemessene Stadionatmosphäre, eine kampfbetonte und kurzweilige Partie und am Ende einen nicht ganz unverdienten Sieger. Glückwunsch in Richtung Blau-Weiss an dieser Stelle. Klar wäre auch ein Unentschieden gerecht gewesen, gemessen an Einsatz, Mannschaftsgeist und Kampfeswille kann man den rot-weissen keinen Vorwurf machen und eine Punkteteilung wäre nicht gänzlich unverdient gewesen. Ausschlaggebend war am Ende dann aber doch die persönliche Klasse einzelner Spieler, dem Etat und dem Marktwert des Kaders entsprechend. Hertha war den Tick cleverer, den Schritt schneller und auch aufmerksamer als Union. Auffallend war auch die Einstellung der Herthaner auf dem Platz. Resümierend kann und muß man sagen: Sie haben das Derby angenommen! Noch in der Saison 2010/2011 stand eine Mannschaft (sowohl im Hin,- als auch Rückspiel) auf dem Rasen, die im Kopf noch in anderen Dimensionen weilte. Deren einziger Gedanke sich darum zu drehen schien, wie hoch der Stadtrandverein am Ende wohl in die Kabine geschickt wird. Das Ergebnis ist bekannt und hat sich offenbar nachhaltig ins kollektive Hertha Gedächtnis gebrannt. Am Montag abend stand hingegen eine Blau-weiss gekleidete Mannschaft auf dem ehrwürdigen Rasen der Alten Försterei, die den Gegner 90 Minuten lang ernst nahm. Eine Mannschaft die sich mit Verbissenheit und Siegeswillen in das Derby stürzte, weil ihr bewusst war, das es eben nicht nur um 3 Punkte geht. 
Was die Einstellung angeht begegneten sich zwei Teams auf Augenhöhe und rangen um jeden Meter. Ohne Zweifel gewann das Berliner Derby am Montagabend an Qualität - und das in nahezu jeder Hinsicht. Spielerisch auf jeden Fall. Beide Teams glaubten an ihre Chance und beide Teams hatten auf dem Platz den nötigen Respekt vor dem jeweils anderen, gepaart mit dem Willen hier nichts herzuschenken. Von Vereinsseite waren die Unioner diejenigen die mit der kesseren Lippe im Vorfeld in das Spiel gegangen sind - und sich nun ihrerseits fürs nächste mal wohl besser selbst etwas von der Demut zulegen, die man gern vom Kontrahenten einfordert. Aber gut, was wäre so ein Lokalderby ohne etwas große Klappe im Vorfeld, ohne Neckereien, ohne kleine Provokationen. Ich persönlich kann einerseits auf dieses Ballyhoo gern verzichten, muß aber zugeben, daß es am Montag eben genau das Salz in der Suppe war, welches nunmal so ein Spiel zu etwas besonderem macht. 
Ein weiteren Qualitätssprung muß ich (zumindest aus rein subjektiven Beobachtungen) dem blau-weissen Mob zugestehen. Waren die beiden Spiele 2010/2011 noch geprägt vom schier endlosen Einerlei der permanenten "Scheiß Union…." Gesänge, ohne viel Fantasie und vor allem scheinbar ohne Bestreben auch mal dem eigenen Team Supportmäßig etwas Aufmerksamkeit entgegen zu bringen, sind mir derartige Gesänge, zumindest in der bekannten Penetranz beim zurückliegenden Spiel quasi nicht untergekommen. Ich glaube nicht, das es sie nicht gegeben hat, aber das was vornehmlich zu hören und sehen war, war primär Support des eigenen Teams. Vielseitig, lautstark sowie auch optisch ansprechend umgesetzt eine der für mich positven Überraschungen des Abends. Weiteren Respekt nötigt zudem das Verhalten etlicher Hertha Spieler nach dem Schlußpfiff ab. Noch bevor es zu den eigenen Fans zum Feiern in die Kurve ging, widmete man sich vielerorts gar den zum Teil am Boden liegend-, und sitzenden enttäuschten Union Spielern, klatschte diese ab, richtete sie auf, klopfte anerkennend und etliche Schultern, tätschelte in fast freundschaftlichen Umarmungen etliche Köpfe. Gesten die ich so nicht erwartet hätte und die ich mal als Anerkennung dem schweren Kampf unterschiebe, den sich beide noch zuvor auf dem Rasen um nahezu jeden Zentimeter geliefert haben. Zu keinem Zeitpunkt konnte sich Hertha sicher sein das Ding irgendwie nach Hause zu schaukeln. Auch wenn im Abschluß letztendlich zu harmlos, aber die Angriffsbemühungen der Unioner ließen bis zum Schluß kaum nach und hielten quasi bis zur letzten Minute die Spannung in diesem Spiel.  Dies wohl auch ein Grund warum ich im Grunde erhobenen Hauptes den Heimweg antrat. Enttäuschung stellt sich lediglich beim Blick auf die Tabelle ein, denn der einsame, eine Punkt ist nunmal kein positiver Anblick. Nur diesen einen Punkt auf dem Konto zu haben ist schmerzlicher, als der Umstand dieses spezielle Spiel verloren zu haben. Sei es den Herthanern doch gegönnt die Schmach zumindest ausgeglichen zu haben. 
In diesem Sinne
wir sehen uns beim Rückspiel!

22. Juli 2012

Es ist angerichtet (again)...

Willkommen lieber Berliner (und andere) Zweitligainteressierte (und andere) zu einer bevorstehenden Saison, welche es diesem Blog ermöglicht, erneut das Augenmerk auf das ursprünglichen Kernthema zu lenken. Hertha BSC und der 1. FC Union Berlin treffen erneut in Pflichtspielduellen gegeneinander.  Die einstige  sportliche Delle im Lager der blau-weißen entpuppte sich unterm Lack wohl doch als etwas größerer Kratzer und so findet man sich erneut in der miefigen Werkstattatmosphäre des ungeliebten Unterhauses vor.
Was erwartet uns nun also in der vorliegenden Spielzeit? Dummerweise wurde das Derby erneut ziemlich nah an den Anfang der Saison geplant, was dem Ganzen ein wenig die sportliche Spannung nimmt. Am 4. Spieltag ist weder was entschieden, noch werden zu diesem Zeitpunkt wegweisenden Weichen gestellt. Nur wenn einer der Beteiligten alle drei vorangehenden Spiele verlieren sollte, könnte man am 4. Spieltag von soetwas wie "Brisanz" sprechen.  Ich hätte mir ein Aufeinandertreffen in der Mitte der Saison gewünscht, aber es soll wohl nicht sein. So wird man sich am Anfang der Hin und Rückrunde kurz duellieren und den Rest der Saison unbehelligt voneinander seine Runden drehen. So jedenfalls die Vorzeichen, aber vorab ein Blick auf beide Vereine:

Hertha BSC

Nach einer Saison die sich noch trostloser gestaltete als die letzte Abstiegssaison, findet man sich nun also erneut in der Zweiten Liga wieder.  Gespannt darf man sein, welches Öffentlichkeitsbild Hertha sich für die kommende Saison abzugeben auf die Fahne schreibt. Beim letzten Abstieg haben es die blau-weißen hervorragend geschafft den Abstieg marketingtechnisch positiv zu nutzen und wurden sowohl mit einem regen Zuschauerinteresse und dem Wiederaufstieg belohnt. Die gepredigte Prämisse der Demut, die überaus sympathische Kieztour des Profikaders und die Verpflichtung eines jungen, dynamischen Trainertyps entfachten seinerzeit eine Aufbruchstimmung und bündelten sich mit einer Art Trotzreaktion der Fans (gut 15.000 Dauerkarten) zu einer unterm Strich versöhnlichen Zweiligasaison (vom Ausgang der Derbys vielleicht mal abgesehen). Ob sich das für die Saison 2012/13 so reproduzieren lässt? Die Euphorie dürfte angesichts des "Wiederholungsfalls" Abstieg und vor allem auch in der Art und Weise des selbigen (womit ausnahmslos  die Darstellung in den Erstligapartien gemeint ist) schon den ein oder anderen Dämpfer bekommen haben.  Einmal ist schließlich keinmal. Aber bei zweimal fängt man an zu grübeln. Sollte man zumindest. Positiv aus blau-weißer Sicht dürfte vor allem die Besetzung des Trainerpostens stimmen. Luhukay ist kein Blender, kein Schwätzer, kein Außendarsteller. Er ist ein solide arbeitender Zeitgenosse, der die Fähigkeit besitzt auch mit beschränkten Mitteln großartiges zu leisten. Einer der die Zweite Liga kennt und sich ihr auch annimmt. Luhukay ist als Trainer ein Glücksfall für Hertha und er ist vor allem einer, den man selbst nach 10 Niederlagen in Folge noch weiterarbeiten lassen sollte. Stellt sich nur die Frage, ob man das bei Hertha BSC auch so sieht und nicht schon nach 3-4 Spielen nervös wird, falls diese anders laufen als erwartet. In der kommenden Saison sehe ich in der Erwartungshaltung und dem medialem Umfeld, gepaart mit der Personalie des Dauerazubi Preetz den größten Unsicherheitsfaktor für eine erfolgreiche Zweitligasaison. Ein weiterer ist die relativ unberechenbare Konkurrenzsituation. Vereine wie 1860 schicken sich an, statt immer nur hinter der Spitzengruppe zu gammeln, auch mal oben mit zu mischen. FC Audi Ingolstadt scheint dem Motto zu folgen "Das beste Mittel um den Abstiegskampf zu vermeiden ist, einfach oben anzugreifen" - jedenfalls hat man hier gehörig Spielermatieral gesammelt um dies umzusetzen. Nicht zu vergessen natürlich die beiden Mitabsteiger Köln und Lautern. Beide haben zwar nicht gerade kleine Umstrukturierungen hinter sich, aber wenigstens einer von beiden dürfte sich ebenfalls in der Spitzengruppe wiederfinden. Auch Pauli sollte man z.B. im Auge behalten, neben der obligatorischen "Überraschungsmannschaft" versteht sich. Theoretisch sollte der Wiederaufstieg für Hertha schon vor Saisonstart in Sack und Tüten sein. Aber wir sind hier beim Fußball - und der ist zum Glück immer noch mehr als reine Theorie. Die Personalpolitik blau-weiss jedenfalls scheint grundsätzlich vernünftig. Etliche Großverdiener entledigt, Raffael vermutlich für sattes Taschengeld verhökert und eine - zumindest auf dem Blatt - vielversprechende Offensive verpflichtet. Das Ganze auch noch für wenig Geld, oder gar Ablösefrei, was an dieser Stelle bei Betrachtung der kolportierten Transferausgaben mal unterstrichen werden muß! Wenn jetzt Micha Preetz noch verkündet, er werde in der kommenden Spielzeit nur noch von der Tribüne aus zusehen, statt von der Trainerbank …. :-)
Allerdings ist ein zweimaliger sofortiger Wiederaufstieg schon ein Unterfangen, welches nicht vielen Vereinen in der Vergangenheit gelang. Beim ersten mal gelang das noch einigen, beim zweiten mal blieben schon die meisten auf der Strecke, allerdings hatten diese dann auch kaum einen Etat wie derzeit Hertha, nachdem sich selbst einige Erstligisten die Finger lecken würden.
Seien wir gespannt wie sich der BSC anno 2012/13 präsentieren wird, ob sie den Erwartungen gerecht werden und ob sie die Schmach der Derbyergebnisse der vorletzten Saison zumindest ausgleichen können.
1. FC Union
Bei Union stehen mal wieder alle Zeichen auf Aufbruchstimmung. Der Tribünenbau wird wohl das prägende Thema der nächsten Monate sein, ein Vorgang der selbst die erneuten bevorstehenden Derbys in den Schatten zu stellen vermag. Die Saison findet in der AF bei reduzierter Zuschauerkapazität auf einer Teilbaustelle statt, an deren Ende ein endlich fertiges Stadion stehen wird. Ein ordentliches und überaus schickes noch dazu, weit entfernt von so Fertigdingern mit Dixi-Klo Ambiente ala Paderborn oder Halle oder gar Betonbunkern wie in Magdeburg oder sonstwo. Die letzte Saison verlief für die rot-weissen durchaus erfolgreich, was das Erfüllen der gesetzten Saisonziele angeht. Lediglich gegen die Top-Mannschaften der Liga konnte kein Blumentopf gewonnen werden, alle anderen Spiele gestalteten sich von ausgewogen bis hin zu einem besseren Ende für die Köpenicker.  Was die Personalpolitik angeht, wurde die letztjährige Schwachstelle in Form der Abwehr massiv verstärkt. Nur eine Handvoll Mannschaften haben im letzten Jahr in Liga Zwei mehr Gegentreffer hinnehmen müssen als die Unioner. Da kann man von Glück sagen, das fast die Hälfte davon auf nur 3-4 Spiele verteilt gefallen sind, welche dann entsprechend hoch verloren wurden und daß man selbst immerhin 55 Tore geschossen hat, was ebenfalls nur von ner Handvoll Mannschaften übertroffen wurde. Auf dem Papier jedenfalls ist die rot-weisse Abwehr endlich *dicht* und könnte das neue Prunkstück werden. Ob man das nun auch mit einer guten Offensivarbeit in Erfolge ummünzen kann, wird sich zeigen. Noch zur letzten Rückrunde wurden mit Mosquera  und Savran zwei nominelle Stürmer abgegeben, die bis heute nicht ersetzt wurden. Jetzt hatte zwar Savran kaum Spielzeiten, aber zumindest Mosquera trug 6 Treffer bei. Ohne die 7 Treffer von Ede, der nun zu Mainz wechselt, steht die Abteilung Offensive statistisch plötzlich nicht mehr ganz sooo rosig dar. Da müssten Silvio und Terodde schon jeder deutlich die 10er Marke knacken. Quiring wäre ohne Verletzung am Saisonende sicher auch zu dem ein oder anderen Treffer mehr in der Lage gewesen, aber genau hier offenbart sich das Problem: Sollte bis zum Ende der Transferperiode kein weiterer Stürmer verpflichtet werden, könnte schon eine Verletzung oder Formtief der Abteilung Attacke die (bisher noch nicht veröffentlichten) Saisonziele gefährden. Zum Glück gibts mit Mattuschka und Zoundi sowie möglicherweise auch Belaid noch Leute die auch aus der zweiten Reihe das Offensivspiel der Wuhlheider mit dem ein oder anderen Treffer krönen können und wer weiß, vielleicht schlägt ja Skrzybski anno 2012/13 genauso ein, wie Ede/Quring in der abgelaufenen Saison. Letzendlich halte ich den aktuellen Stand der Besetzung an offensiven Positionen für den Grund, warum Union wohl auch in der kommenden Saison eher nicht aktiv in den Aufstiegskampf eingreifen wird. Prägendes Thema in Köpenick  bleibt somit  der Bau der Haupttribüne und alles andere (außer vielleicht Abstiegskampf) ist dem Vereinsumfeld in der kommenden Saison wohl sowieso egal. Mit dem Abstieg sollte das rot-weisse Lager auch 2012/13 nichts zu tun haben. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn je mehr Vereine nach oben streben, desto dünner wird schließlich auch die Luft nach unten. Wenn Paderborn seine 3 Millionen für Proschwitz noch gut anlegt und mit Audi ein eigentlicher Abstiegskandidat sich anschickt oben anzuklopfen, hat man mit den Erstligaabsteigern und anderen Aufstiegskandidaten schnell 10 Teams vor sich - und ab Platz 12 ist man schneller im Abstiegskampf  als man "Cottbus" sagen kann.
Man wäre also gut beraten, trotz aller Alternativen im "Spielsystem Neuhaus" noch einen Stürmer zu verpflichten und somit wenigstens einen Teil des Ede Erlöses in die Mannschaft zu reinvestieren. Das schönste Stadion macht schließlich nur halb so viel Spaß, wenn man es am Ende nur bei "Sport im Osten" präsentieren kann.  Letztendlich halte ich zwischen Platz 5 und Platz 15, mit Tendenz in der oberen Tabellenhälfte, alles für realistisch. 
Beim bevorstehenden Derby schließlich können die Unioner (wiedereinmal) gar nicht verlieren. Im schlimmsten Fall steht es am Ende der Saison vielleicht unentschieden, was niemandem große Bauchschnmerzen bereiten dürfte. 
In diesem Sinne,
man liest sich!

19. September 2010

Derbyrückblick zum zweiten … ein Resümee aus "Fan-Sicht"

Das erste Pflichtspiel Berlinderby zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Union seit 60 Jahren ist vorbei. Wir haben uns mal die Zeit gegeben das erlebte etwas setzen zu lassen und mindestens eine Nacht drüber geschlafen, bevor wir euch hier unsere Nachbetrachtung präsentieren.
Eine einhellige Meinung zeichnete sich bei uns aber bereits am Freitag nach Schlusspfiff ab: Das Spiel und alles drumherum wurden den Ansprüchen an ein Derby durchaus und letztendlich mehr als gerecht. Die Begegnung hat die Erwartungen an ein Derby erfüllt und das in jedem Fall eher positiver Natur.


Stimmung / Support
Die Stimmung war prächtig, Supportmäßig zeigten sich beide Seiten - vielleicht nicht immer konstant über die gesamten 90 Minuten, dafür aber dann umso eindrucksvoller - von ihrer besseren Seite. Die Atmosphäre war spannungsgeladen, voller Energie und knistern, erfreulicherweise aber nie wirklich hasserfüllt. Die Unioner boten zwar spät aber erwartungsgemäß die größte "Beleidigung" die man (aus Sicht eines Herthaners) gegenüber den Blau-Weissen zum besten geben kann, in Form der gekaperten Hertha-Hymne mit den geänderten Zeilen "Nur zu Hertha geh'n wir nicht" - das Ganze allerdings erstmals so ab der zweiten Hälfte der zweiten Halbzeit. Die Herthaner hingegen übten sich schon früh, genaugenommen bereits ab dem ansonsten beeindruckenden Derbymarsch durch die Köpenicker Straßen, im propagandieren des Schlachtrufes "Und niemals vergessen: Scheiss Union". Nunja wers braucht. Tut den Rot-weissen nicht wirklich weh, denn der Hertha Mob ist wahrlich nicht der erste, aus dessen Reihen dies erklingt.
Zum Support allgemein muss man sagen: Im Hertha Block steckte von Anfang an Bewegung drin. Auch Lautstärkemäßig wusste man zu überzeugen. Lediglich die Vielfalt des Liedgutes ist als Manko festzuhalten. "Scheiß Union" hallte es dafür in seiner Monotonität einfach zu oft aus dem blau-weissen Block. Mit ein paar mehr (verschiedenen) Hochgesängen aufs eigene Team wäre das deutlich interessanter gewesen.
Die rot-weissen hielten es da bis auf derbste Pfeifkonzerte bei Aktionen von Hertha Akteuren, supportmäßig fast ausschließlich mit Lobgesängen aufs eigene Team und den eigenen Verein. Genaugenommen steckt ja selbst die umgedichtete Hertha Hymne voll Lobpreisungen an die "Jungens von Union Berlin" mit dem "rot-weissen Trikot". Darüberhinaus gehende Verunglimpfungen suchte man zumindest in der Masse vergeblich.
Besonders positiv an dieser Stelle sei die Reaktion der Waldseite auf die 2-3 minütige Unterbrechung durch starke Rauchentwicklung *hust im Gästeblock zu erwähnen. Während es dem Hertha Block durch starke Rauchentwicklung die Sicht vernebelte, machte sich auf der Waldseite ein fast geschlossenes mehrminütiges skandieren von "Pyrotechnik ist kein Verbrechen" hörbar.
Das mag dem einen fast schon zu viel des Verständnisses für die eigentlich gegnerische Fraktion gewesen zu sein, zeigt aber letztendlich das diesem Derby aufgrund seiner Geschichte ein wirklich nennenswertes "Hasspotential" fehlt. Daran konnten auch diverse Frotzeleien im Vorfeld und bei der Anreise beider Fraktionen nichts ändern, genauso wie der (erfolglose) Versuch einer kleinen Gruppe aus dem blau-weissen Lager, mit der "Union-Tanke" einen zentralen Anlaufpunkt der Union Fanszene zu stürmen :-).

Was blieb und bleibt ist ein gesundes Maß an Rivalität, die man schon spüren konnte, sich jedoch grundsätzlich im fairen, sportlichen und gesanglichen Rahmen bewegte. Die Herthaner unterstrichen ihren Anspruch auf die Nummer eins in der Stadt mit ihrer Eröffnungschoreo in Form einer großen Berlin und später HBSC Blockfahne, untermalt von eindeutig Berlin fokussierenden Spruchbändern. Die Unioner zeigten nach langer Zeit mal wieder eine schicke "animierte" Choreo, in welcher sich der Mittelblock der Waldseite in den S-Bahnsteig Alexanderplatz verwandelte, samt Fahrtrichtungsanzeiger "Spandau" (über Olympiastadion zum Verständnis für Außenstehende) und "Erkner" (über Köpenick) mit einem in der Mitte stehendem auf die Bahn wartenden Typen. Von den Seiten des Blockes an der Waldseite näherten sich überdimensional große S-Bahn Wagen durch den Block Richtung Mitte. Einer gefüllt mit blau-weissen Fans, einer mit denen der rot-weissen. Das Ganze sah für jeden der sich nicht gerade zeitglich unter der Hertha Blockfahne befand und auch im Gästeblock etwas abseits stand, ziemlich witzig aus. Augsburger Puppenkiste lässt grüßen. Der Typ in der Mitte steigt letztendlich (untermalt von entsprechenden Spruchbändern ala "für welchen Zug entscheidest du dich" in die rot-weisse S-Bahn Richtung Köpenick ein, die daraufhin noch eine Ehrenrunde durch den Block dreht.

Über die gesamte Dauer des Spiels zeigte sich dann der Support von beiden Seiten durchauß Derbywürdig, wenngleich das den Herthanern durch die frühe Führung in der zweiten Spielminute deutlich leichter gefallen sein dürfte. Letztendlich sollte JEDER Anwesende, der nicht nur durch seine eigene Vereinsbrille blickt die Support-Leistungen des jeweils anderen anerkennen können. Im Nachhinein auf diversen Plattformen aufkeimende Diskussionen in der Form "Wir waren viel lauter, besser, bla,blubb … euch hat man nicht gehört … ihr wart voll schlecht … ist das alles was ihr draufhabt" etc kann man mit einigermaßen objektiver Betrachtung getrost als typischen "Internet Bullshit" abtun, den Fans jedes Vereins nach nahezu jedem Spiel irgendwo meinen absondern zu müssen, weile offenbar so schwerfällt fremde Leistungen anzuerkennen.
Im Falle des Supportes aus Fan-Sicht geht diese Party genauso wie das Spiel wohl mit einem 1:1 Unentschieden aus. Die Mankos wurden weiter oben benannt. Die Herthaner ließen sich nicht von der rot-weissen Übermacht entmutigen und zum verstummen bringen, und die Unioner ließen sich auch angesichts des Rückstandes nicht vom feiernden Hertha Mob die Butter vom Brot nehmen, sondern legten immer wieder nach.

Ein Derby was unter diesen Gesichtspunkten durchaus Spaß gemacht hat, den man sich auch durch dummes Internetgequatsche nicht nehmen lassen sollte - und welches durchaus schon jetzt die Vorfreude aufs Rückspiel entfacht.

Wir lesen uns :-)

Die alte Dame wankte, aber ist nicht gefallen … Derbyrückblick zum ersten

Ich möchte an dieser Stelle den sportlichen Teil der Derbynachbetrachtung etwas aus der "Fan-Sicht" herauslösen. Darüber dann im folgenden Beitrag mehr. Hier nun vorab erstmal ein einfaches sportliches Resümee, welches auch nach 2 Nächten drüber schlafen und Studium sämtlicher Nachberichterstattungen so wohl auf breiter Basis recht eindeutig und unstrittig zusammenfassen lässt:

Der Derbysieger heisst unabhängig vom 1:1 Ergebnis: Union Berlin! Und das ohne die Gerechtigkeit des offiziellen Spielausgangs in Frage zu stellen. Das 1:1 ist unzweifelhaft ein verdientes Ergebnis für beide Seiten. Auch wenn das nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass Hertha BSC auf ganzer Linie enttäuschte, weil man dem eigenen Anspruch und vor allem auch der Kaderbedingten Möglichkeiten an diesem Freitag meilenweit hinter hinkte. Auf dem Papier hätte man Union locker mit 4:0 oder 5:0 deklassieren müssen. Nun ist Fußball am Ende aber doch weit mehr als strategische und theoretische Planspielchen und so präsentierte sich am Freitag eine Hertha, die mit dem (deutlich zu frühen) Führungstreffer eigentlich erwartungsgemäß startete. Der zum Tor führende Freistoß war in seiner Umsetzung bilderbuchmäßig, fast wie beim Training. Die Union Abwehr sah dabei auch nicht besser aus als Trainingsstatisten. Ein schönes Tor auf jedem Fall. Ein Klassiker eben. Dumm nur, das dies der einzige Lichtblick dieser Art auf Seiten von Hertha BSC an diesem Abend bleiben sollte. Ich weiß nicht ob dieses Tor die Jungs zu selbstsicher machte, weil ja augenscheinlich alles lief, wie es laufen sollte und gegen einen Kader und etatmäßig so unterlegenen Gegner wie Union eigentlich gar nicht anders laufen kann.
Womit man offenbar nicht gerechnet hatte, war das weitere, wenn auch glücklose Anstürmen der Unioner, die keinesfalls vorhatten hier artig die Statistenrolle zu übernehmen. So entwickelte sich das Spiel auf Seiten von Hertha BSC zu einer Abwehrschlacht, die sich im weiteren Spielverlauf von der anfänglichen Routine und Sicherheit zu einem Spiel entwickelte das von unnötigen Ballverlusten, immer unsicheren Aktionen und irgendwie gefolgt von Ratlosigkeit entwickelte. Es fehlte die Überzeugung dieses Spiel gewinnen zu wollen und zu müssen. Der unbedingte Wille erstarb im Ansatz an der Selbstgefälligkeit, hier doch gar nicht verlieren zu können. Ein großer Irrtum, denn Union war dem Sieg trotz des bis kurz vor Schluss währenden Rückstandes zu jederzeit näher als es Hertha BSC lieb sein kann. Am Ende scheiterte Union am eigenen Unvermögen was die Chancenauswertung angeht (3-4 glasklare Dinger waren da locker dabei) und am nötigen Glück. Beim Lattenknaller von Benyamina kann man wohl selbst der größte Skeptiker kein Unvermögen attestieren, das war einfach nur PECH, bzw in diesem Fall Glück für die blau-weissen. Ebenso beim deutlichen und dennoch nicht gegebenem Elfmeter beim Faul an Mosquera in der ersten Halbzeit. Auch hier kann man nur Glück, bzw Pech attestieren.
Ohne jetzt Vor und Nachteile für beide Vereine auswerten zu wollen, kann man dem Schiri allgemein unterstellen, der mit Abstand schlechteste Akteur auf dem Rasen gewesen zu sein. Der Elfmeter für Mosquera war sicher genauso einer, wie die *mindestens* gelbe Karte für den selbigen bei seiner eingesprungenen 2 Meter Grätsche. Grundsätzlich suchte Hertha für meinen Teil aber etwas zu oft die protestierende und auf einen Pfiff wartende Position des Bodenturners. Fast so, als ob es angesichts der niemals zurücksteckenden Unioner das einzige, der eigenen Ratlosigkeit geschuldete, Mittel sei, hier den Ausgang positiv beeinflussen zu können.
Es wird interessant sein zu beobachten, wie dieses Team reagiert wenn es in der aktuellen Saison mal in Rückstand gerät oder es mal irgendwie nicht läuft. Markus Babbel hat es irgendwie nicht geschafft während des Spiels die Mannschaft auf das offensichtliche Anrennen der Unioner mitsamt dem Hintergrund dieses Derbys passend einzustellen. Den Spielverlauf beeinflussende Reaktionen suchte man auf Seiten von Hertha BSC an diesem Tag vergebens. Auch bei Stuttgart seinerzeit war Babbel ein guter Trainer - solange es gut lief. Aus Krisensituationen kam er selbst bisher kaum heraus. Damals musste die parallel laufende Ausbildung zum Übungsleiter herhalten. Ein Pfund was er bei Hertha nicht mehr in die Waagschale werfen kann. Aber gut - bisher ist ja noch nix passiert, 10 Punkte aus 4 Spielen eine solide Ausgangssituation und weit davon entfernt einen Trainer und seine Fähigkeiten in Frage zu stellen. Ich persönlich stehe ja von jeher kritisch zur Babbelschen Personalie, da er den Beweis seiner Qualifikation bisher auch aufgrund seines Alters noch gar nicht erbringen konnte und im Grunde keiner weiß, ob das selbstsichere ewige Lachen das einzige ist, was er als Motivation vorbringen kann. Die bisherigen Spiele hätte auch der Platzwart mit gleichem Erfolg auf der Trainerbank bewältigen können, dafür ist der Hertha Kader einfach zu gut. Es bleibt also abzuwarten, was passiert wenn es mal gegen andere Mannschaften schlechter läuft, als gegen die Unioner.

Zu diesen bleibt zu sagen: sie haben den Kampf angenommen, Gras gefressen und ihre eigentlich im Vorfeld kaum zu leugnende Unterlegenheit durch absoluten Willen und Motivation wett gemacht. An der ein oder anderen Stelle vielleicht etwas zu übermotiviert, aber dazu wurde schon alles gesagt. Stellenweise hat Union deutlich den Spielaufbau kontrolliert, zwar ebenso unnötige Ballverluste hinnehmen müssen, aber niemals aufgehört nachzusetzen um den Ball (meist erfolgreich) wieder zurück zu gewinnen. Union machte Druck, ließ sich vom frühen Rückstand so gut wie gar nicht beeindrucken und glaubte von Anfang an daran das in diesem Spiel was geht und wurde am Ende völlig verdient mit dem Ausgleichstreffer belohnt. Ein Sieg wäre vielleicht am Ende zuviel des Guten gewesen, wenn auch nicht unverdient - aber wer Chancen nicht nutzt kann eben nicht als Sieger vom Platz gehen. Die Klasse der jeweiligen Kader zeigt sich vor allem darin: Hertha reicht eine einzige Chance um das Spiel nicht zu verlieren, Union erkämpft mit gefühlten 20:1 Torchancen ein 1:1 Unentschieden. Auf Seiten der Hertha bleiben, dieses Spiel mal als Maßstab genommen einige unsichere Fragezeichen was das Projekt Wiederaufstieg angeht. Auf Seiten der Unioner - ebenfalls dieses Spiel zum Maßstab genommen - sollten eigentlich keine Bedenken bestehen was den Klassenerhalt angeht. Nur inwieweit man auf beiden Seiten dieses Spiel als Maßstab nehmen kann? Wie schon am Anfang erwähnt: Fußball ist am Ende eben doch mehr als theoretische und strategische Planspiele.

In diesem Sinne, Hahohe ... Eisern Union
Wir freuen uns aufs Rückspiel :-)

14. September 2010

BÄM! Das Derbyfeuer kocht ... perfektes Timing fürs erste "Skandälchen"

Die Derbywoche fängt quasi mit nem Knaller an. Ich habe ja schon mehrfach geschrieben das die Presse ihr übriges tun wird um noch rechtzeitig Feuer ins Ganze zu bringen - und nun ist die Medienbombe geplatzt.
Was ist passiert? Der Berliner Senat, bzw die Stadt Berlin, ihres Zeichens einziger Gesellschafter der Stadionbetreibergesellschaft des Olympiastadions, hat den blau-weissen doch tatsächlich die Miete für die laufene Zweitligasaison gestundet. Immerhin zahle Hertha BSC noch an den Raten für die Miete des letzten Jahres, also werden die Mieten für dieses Jahr erst nach der Saison fällig.
Und schon schreit die Unionseele auf. SKANDAL. Subventionierung. Geklüngel. Das ganze Programm an Klischees und Vorurteilen wird da ausgeschüttet. Und 4 Tage vorm Spiel haben wir dann doch plötzlich 'ne Ost-West Diskussion - und das wo sich doch ein Großteil der Blau-Weissen Anhängerschaft selbst aus dem Berliner Umland rekrutiert.
Verständlich ist die Aufregung schon. War Union doch jahrelang Mieter (Pächter?) eines Stadions, welches der Senat als Eigentümer 20 Jahre lang regelrecht vergammeln ließ, während in Charlottenburg das Oly für einen dreistelligen Millionenbetrag restauriert wurde. Nebst blau-weissen Sonderwünschen wie die blaue Aschenbahn und das Amateurstadion. Bei Union gabs bisweilen schon für 1,7 Millionen Grundsanierungsbeihilfen klare Absagen. Man könne ja auch in den "schicken" Jahn-Sportpark ziehen. Okay. Hertha war Erstligist und Union nur Dritt und zwischenzeitlich gar Viertligist. Anno 2010 sieht das anders aus. Hertha und Union treffen sich in der gleichen Liga. Nur mit dem Unterschied das Hertha Ligakrösus ist, was den Etat anbelangt und mit satten 35 Millionen plant, wobei 17 Millionen auf die Profimannschaft entfallen, während Union mit um die 12 Millionen Gesamtetat im unteren Drittel der Liga aufgestellt ist.
Trotz dieses Riesen Etats wird nun Hertha die 2,5 Millionen Euro Stadionjahresmiete gestundet. Ein Betrag den die Charlottenburger nun noch zusätzlich für ihren Profikader ausgeben konnten. So lautet der Vorwurf. Dabei hätte man bei Hertha auch ohne Not die Miete aus eigener Tasche sofort bezahlen können, lag doch für Ramos ein 3.5 Millionen Kauf-Angebot vor. Von Wettbewerbsverzerrung ist da zu lesen. Sollte eben dieser Ramos auch noch ein Tor, wenn nicht gar das Siegtor im Derby schießen, würde das dem Ganzen nochmal zusätzliche Würze verleihen. Denn indirekt hätte ja dann Hertha BSC diesen Spieler quasi vom Senat "gesponsort" bekommen, und das obwohl in der gleichen Stadt ein direkter Mitkonkurrent nicht auf derartige, vom Steuerzahler gedeckelten, Etatboni zurückgreifen kann.

Aus Herthaner Sicht ist das ganze allerdings ein undramatischer und normaler Vorgang. Man will halt mit aller Macht (und Notfalls auf Pump, wie Details zu aktuellen Sponsoring Verträgen durchblicken lassen) den Aufstieg und versucht natürlich zu sparen wo es geht. Also fragt man bei 
der Stadt der Stadionbetreibergesellschaft einfach mal an, ob man sich denn irgendwie mit den Zahlungsbedingungen entgegen kommen könne - und voila, erhält prompt positive Antwort. Ist das nun die Schuld von Hertha BSC? Nein. Maximal den Vorwurf überall die Hand aufzuhalten wo es nur geht, müssen sie sich gefallen lassen. Aber was bitte soll denn ein auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtetes Unternehmen sonst tun?

Zu jedem Zeitpunkt des Jahres wäre diese Meldung warscheinlich eine unbeachtete eine Randnotiz gewesen. Aber in der Woche vor dem Derby kracht das doch gleich viel besser im Gebälk. Haben wir im letzten Blogeintrag noch davon gesprochen das (zumindest sportlich) die Luft raus zu sein scheint - mit diesem Knaller ist das Feuer entfacht. Und hey,- die Woche ist noch jung. Bis Freitag wird noch vieeeeel geschrieben werden im Berliner Blätterwald. Hach es ist Derbytime. Ist das nicht schön?
Und jetzt wieder mit Chips und Bier vor die allseits bekannten Fanforen gehockt und dem Beitrags und Lesezähler beim rotieren zugesehen :-)

Man liest sich!

10. Mai 2010

Die Mär von rot-weissen "Hass" Gesängen

Liest man sich die letzten Tage und Wochen so durch die blau-weisse Internet Forenwelt stößt man immer wieder auf Geschichten, wonach Unioner schon deshalb zum allerletzten gehören, weil sie so offensiv Hasstiraden & Gesänge Richtung Blau-Weiss schmettern. Mal live im Staadion und in der Forenwelt recherchiert bleibt von diesem "Vorwurf" allerdings nicht viel übrig.
Natürlich haben die Rot-Weissen ne große Klappe. Eine Eigenschaft die uns als Berliner aber allgemein auszeichnet und somit geradezu beide Fanlager verbindet. Der Berliner als solches ist nunmal etwas frecher - und darf das auch :-). Aber nunmal Butter bei die Fische und den "Hassgesängen" auf der Spur: 

Siehst du Hertha so wird das gemacht...
erklang es in diesem Jahr ein knappes Dutzend mal in der AF, wenn Union in Führung ging oder gar einen Sieg einspielte, während Hertha den letzten Tabellenplatz sicherte. Muss man nicht gut finden (zumal die Unioner etliche male direkt im Anschluß an derartige Gesänge den Ausgleich kassierten.) Das Ganze mag schadenfoh sein, Spitzbübisch, überschwänglich, ja respektlos ... aber einen Hassgesang kann ich in diesem Einzeiler nicht entdecken.

Nur zu Hertha gehn wir nicht ...

Achja, DAS muss also gemeint sein. Auch wenn es im zurückliegenden Jahr nur ein Spiel gab, zu welchem die Unioner diese Zeilen angestimmt haben (Eröffnung der AF gegen HBSC) werden diese Zeilen wohl für alle Ewigkeit dafür herhalten müssen, den angeblichen Unioner Hass auf Blau weiss zu manifestieren. Das dieser Gesang bei den Rot-weissen schon fast 3-4 Jahre nicht mehr zum allgemeinen Reportoire gehört wird vergessen. Genauso wie der gesamte Liedtext, der eigentlich nur ziemlich nah an Frank Zanders Stadionhymne angelehnt ist:

Alles wartet voller Spannung - auf das absolute Ziel
Denn die Jungen von UNION BERLIN - haben alle nur ein Ziel
Heute wollen sie gewinnen - für das rot/weisse Trikot
Und sowieso ... sowieso ... sowieso.... :
Nur zur Hertha, nur zu Hertha, nur zu Hertha gehn wa nicht ....

Sorry, aber wenn man sich nicht total lächerlich vorkommt, diese Zeilen als "Hassgesänge" gegen sich selbst zu interpretieren, dann bin ich wohl beim falschen Sport. Zudem wenn man die Historie dieses Gesangs mal nachrecherchiert wie hier in [diesem Beitrag] aus dem Fanforum der Köpenicker mal zusammen gefasst:
[...] Meine persönliche Abneigung gegen Hertha manifestierte sich ebenso in genau dieser Zeit, (Ende der 90er, Anm. berlinderby) [...]wegen solchen Schlagzeilen und Sprüchen, die in Kombination von Presse+Hoeneß geprägt wurden.
Hertha (nicht lange zuvor noch "anfassbar" und irgendwie doch "basisnah") wurde plötzlich zu einem großen, ungreifbaren Konstrukt. Ein Produkt das irgendwie (mindestens) 3 Entwicklungs Stufen zu überspringen schien.
Dieser Zeit entsprang auch das von uns bisweilen lautstark intonierte "Nur zu Hertha gehn wir nicht." Von vielen Blau-Weissen bis heute als "der schlimmste Schmähgesang den ein Unioner auf Hertha singen kann" empfunden (tssst ... ihr solltet euch mal liedgut zu Vereinen reinziehen die wir wirklich "scheiße" finden).
Anlass zu der Entstehung und Verbreitung dieses Liedes war aber wohl weniger die Tatsache das wir prinzipiell Hertha so scheiße fanden und uns als Feindbild erkoren haben, sondern das hier um die Jahrtausendwende ein Hype produziert wurde, der medial gesehen alles andere an den Rand zu drängen und die Luft abzuschnüren schien.
Medial gesehen erschienen zu verschiedenen Anlässen ganze Tagesblätter im blau gefärbten Layout. Überall war zu lesen und zu hören das "alle" Berliner zu Hertha gehen "unsere" Hertha, die selbstverständlich "jeder" liebt und lieben muß. Das ganze gepaart mit den Zukunftsphantastereien aus eurer Chefetage. Zu genau dieser Zeit waren die Zeilen "Nur zur Hertha geh'n wir nicht" nichts weiter als ein trotziges Aufbäumen gegen diesen Hype. Ein Fingerzeig das eben nicht *alle Berliner* zwangsweise zu Herthasympathiesanten zwangsverpflichtet werden können, sondern hier am Rande der Stadt auch noch ein Verein exisitert der sich wacker gegen seinen mehrfach drohenden Untergang wehrt und existiert.
Keine Textzeile dieses Lieds enthält eine wirklich böse Schmähung gegen Hertha BSC. Nur eben die Aussage das wir nicht hingehen. Ich (und viele die in der Entstehung und Verbreitung dieses Lieds damals aktiv im Stadion waren) haben diesen Song schon immer eher als einen "Anti-Hertha-Hype-Song" , vor allem auch als Hieb gegen Medien und Bereichterstattung und den aufkeimenden Größenwahn gesehen und verstanden. Von einem wirklichen "Anti-Hertha-Song" sind die Zeilen weit entfernt.
Das viele Hertha Fans diese Zeilen als die größte Schmähung und Beleidigung übehaupt verstehen, ist für mich dann nur ein weiteres Zeichen, das der Höneß'sche und mediale Größenwahn sein Ziel erreicht hat und fester Bestandteil der Denke von vor allem Ende der neunziger rekrutierten Hertha Anhängerschaft geworden ist. Wie man sich, nur mit der bloßen Aussage nicht zu euch zu gehen und statt dessen einem anderen Verein zu huldigen *OHNE* auch nur eine einzige wirklich WERTENDE Aussage in den gesamten Zeilen, so angegriffen und beleidigt fühlen kann - wie einige unter euch ... entbehrt schon jeder realistischen und objektiven Einschätzung der eigenen Wertigkeit. [...]

Weitere Ausführungen zu dem Thema gibts im oben verlinkten Thread der Wuhlheider. Nicht unerwähnt in dem Zusammenhang soll dieser Artikel aus der [Berliner Zeitung vom Oktober 1999] sein, der ein ziemlich exaktes Spiegelbild der Zeit ist, in dem dieser Anti Gesang entstand. Führt man sich vor Augen, das in dieser Zeit die Köpenicker um ihre schiere Existenz kämpften, während die Stadt vom Hertha Medien und Sponsorenhype überrollt wurde und dieser Song gerade in den letzten Jahren mehr und mehr in der Versenkung verschwand, kann man bei der Mär von den angeblichen rot-weissen Hassgesängen nur schmunzeln.
Offenbar malt sich jeder seine Welt, wie sie ihm gefällt. Doch bei aller in der kommenden Saison gegebenen sportlichen Rivalität sollte man doch mal die Kirche im Dorf lassen. Das anstehende Derby wird noch früh genug seine eigene Brisanz entwickeln, auch ohne dies durch zusätzliche Legendenbildung anzuheizen.

Wir lesen uns

3. Mai 2010

Nach der Saison ist vor der Saison ...

Die aktuelle Spielzeit ist zwar noch nichtmal vorbei, aber genau hier soll die Vorbetrachtung der aktuellen Situation beider Vereine beginnen. Sicher ist mit Hinblick auf die unmittelbare Zukunft nur eins: Nichts ist sicher.

1. FC Union - Stand Mai 2010

• Saisonbilanz
Die Köpenicker hatten einen furiosen Start in Liga 2, dem sie es zu verdanken haben die ganze Saison über quasi nie ernsthaft von Abstiegssorgen geplagt worden zu sein. Klar hat die Presse immer mal wieder das Abstiegsgespenst ausgekramt, zumal dies auch rechnerisch öfter möglich war. Aber 28 Spieltage lang standen die Wuhlheider auf, - oder oberhalb von Platz 10. Aktuell trennt sie vor dem letzten Spieltag nur ein Punkt davor, die Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz abzuschließen. Das kann man im Großen und Ganzen schon als gelungene erste Zweitliga Saison abhaken. Das rechnerisch immer mal wieder der Absturz möglich schien, lag und liegt aber nicht zwingend an den Eisernen, sondern daran, dass die Zweite Liga Jahr für Jahr punktemäßig viel enger zusammen liegt, als dies in Liga 1 der Fall ist. Zwischen Platz 5 und Platz 16 liegen derzeit nur 12 Punkte. Das war in den Vorjahren ähnlich. Zum Vergleich der Leistungsdichte sei angemerkt, das in der ersten Liga der 16. mit 12 Punkten mehr, kaum höher als Platz 12 klettern könnte.
Erstaunlich am zufriedenstellenden Abschneiden ist vor allem der Umstand, das das vorangegangene Drittliga Team gar nicht so entscheidend verändert wurde. Nur 4 relevante, punktuelle Neuverpflichtungen verzeichneten die Köpenicker zu Saisonbeginn. Einige Spieler waren bereits in der vierten Liga im Team. Wer hätte gedacht das man sich doch relativ angstfrei in der zweiten Liga behaupten kann?

Mannschaft
Union verfügt über ein eingespieltes Team, das in der Form zwar sicher nicht konstant an der Liga Spitze mithalten kann, aber nach dem ersten "Schnupperjahr" in der zweiten Liga angekommen ist. Spielerisch, Kämpferisch und auch mental. Sie kennen die Liga nun, haben sich eingewöhnt und mit nur 2-3 gelungenen Neuverpflichtungen in der Sommerpause wäre es leicht möglich ein Team zusammenzustellen, dass erneut einen einstelligen Tabellenplatz anpeilen kann und auch im zweiten Jahr keine Abstiegsangst fürchten sollte.

Wirtschaftlich
Der Verein kennt seine Grenzen und bewegt sich geschickt innerhalb seiner Möglichkeiten. In den letzten 2-3 Jahren gabs die Lizenz ohne Bedingungen und ohne Auflagen. Den Verein drücken keine akuten Verbindlichkeiten und er schrieb zudem in der Vorsaison erstmals nennenswerte schwarze Zahlen, was in der noch aktuellen sicherlich wiederholt wird. Sämtliche den Verein negativ belastenden Kredite, sind einvernehmlich auf langfristige Tilgung vertraglich geregelt. Hier sollte auch in naher Zukunft nichts anbrennen, wenn man die aktuelle Transfer und Finanzpolitik beibehält. Das Fundament ist solide, das quasi eigene Stadion ein weiterer wirtschaftlicher Pluspunkt. Der Verein wird sicher auch in den nächsten Jahren nicht mit Millionen um sich werfen, aber der aktuelle Etat von 12 Millionen liegt irgendwo im Liga Mittelfeld.

Hertha BSC - Stand Mai 2010

• Saisonbilanz
Nunja. Die Geschichte ist bekannt. 30 Spieltage auf einem Abstiegsplatz. 28 Spieltage davon als Tabellenletzter. Nur ein Heimsieg und mit 6 Punkten die katastrophalste Hinrunde die man sich denken kann. Natürlich mussten gleich eine handvoll namhafter Abgänge verkraftet werden, aber die Einkaufspolitik hätte auch wenigstens etwas zählbares hergeben können. Hier kann man nur sagen: verfehlt und völlig daneben gegriffen. Der Weg vom Fast-Championsligue Teilnehmer zum Absteiger wurde aber auch stetig von gnadenloser Selbstüberschätzung begleitet. Die Umstände und bisweilen auch eine handvoll knappe und glückliche Siege der Vorsaison, welche Hertha am Ende zum vierten Tabellenplatz verhalfen wurden komplett überschätzt oder zumindest mit deutlicher Augenwischerei überbewertet. Mit fast stoischem Glauben an das (fußball)gottgegebene Privileg eines "Hauptstadclubs" und von 13 Jahren Höneß'scher Diktatur geprägter Selbstüberschätzung wurden hier einfach (so ehrlich muss man einfach sein) deutliche Zeichen des drohenden Niedergangs übersehen, schön- und kleingeredet. "Sportliche Delle" sei hier mal nur als EIN Zitat erwähnt *hust. Ein völlig überforderter Michael Preetz in den Fußstapfen eines Dieter Höneß. Entscheidungen bei denen man nicht weiß: sind das nun Preetz Entscheidungen oder ist dieser nur froh das andere die Entscheidung bereits getroffen haben? Irgendwie schlingerte Hertha trotz Führung wie ein führerloses Schiff durch die Bundesliga Wellen. Führung, Spieler und bisweilen auch Fans haben sich viel zu spät der Realität gestellt. Die fast Championsligue Platzierung der Vorsaison musste oftmals herhalten um die fast schon bayuwarische "mia san mia" Haltung auf offensichtliche Schwachstellen zu kaschieren. Abstiegskampf hat im Grunde nicht stattgefunden. Zu sehr verließ man sich auf das "es wird schon gut gehen" Prinzip. Untermauert von der Berliner Presse, welche wöchentlich Fußball Experten und Prominez zitierte, die gebetsmühlenartig erklärten das Hertha nicht absteigen wird, weil sie nicht absteigen kann, weil das ja nunmal so ist und nicht anders sein kann. Na dann. Wenn Fußball so einfach ist, gebt das mal unserer Nationalelf in Südafrika mit auf den Weg :-)
Also machen wir uns nichts vor. Der Abstieg ist verdient. Er ist das Ergebnis der verfehlten Vereinspolitik unter Höneß, genauso wie der verfehlten Führungspolitik seines Nachfolgers. Die total verkackte Saison ist das Ergebnis von Phasendrescherei und Realitätsverweigerung. Problemverleugnung und überzogenem Anspruchsdenken. Wer da unten drin steckt, der steckt da drin weil er keine Spiele gewinnt. Punkt. Dieses ständige "Eigentlich sind wir ein Team das für Platz 5-8 gut ist" hat den Verantwortlichen und dem Kader denBlick auf die Ernsthaftigkeit der Situation vernebelt. Und GENAU DAS ist auch die Gefahr für die kommende Saison in Liga zwei! Wenn Verein, Kader und Umfeld die Zweitklassigkeit nicht annehmen, sondern weiterhin ihr "alles wird gut, weil wir schließlich Hertha - der Hauptstadclub - sind" Ding durchziehen, kann und wird es in der kommenden Saison ein böses Erwachen geben. Nur wenn man diese Liga auch im Kopf annimmt und sich ihr realistisch stellt, kann man in ihr bestehen. Auf die leichte Schulter nehmen kann selbst mit einem 30 Millionen Etat mehr als nach hinten losgehen.

Mannschaft
Im Moment ist überhaupt noch nicht absehbar wie sich der Kader von Hertha 2010/11 zusammen setzen wird. Es wird aber weder ein eingespieltes Team sein, da das aktuelle zerbrechen dürfte, noch ein besonders hochdotiertes, weil dies der finanzielle Rahmen nicht zulässt. Beide Varianten sind nicht unbedingt ein Garant für den sofortigen Wiederaufstieg. Eine komplett neue Mannschaft muß sich zum einen erstmal finden, zusammenwachsen und dann sich auch der Realität zweite Liga stellen um was zu reißen. Ich glaube einer komplett neu zusammengewürfelten Truppe ist noch nie der sofortige Wiederaufstieg gelungen. Es ist völlig spekulativ ob und wie diese Mannschaft in der zweiten Liga zurecht kommt. Jetzt von Zielen und Möglichkeiten zu sprechen ist verfrüht. Aktuell scheint aber ein Kader der sich "nur" im oberen Mittelfeld platzieren wird realistischer als einer, der automatisch auf den Aufstiegsplätzen landet. Hinzu kommt erschwerend der Druck und der Erwartungshaltung von Führung, Berliner Medien und dem direkten Umfeld. Hertha ist zum aufsteigen verdammt - und genau das könnte zum Verhängnis werden.

Wirtschaftlich
Die grundsätzlichen Etatplanungen laufen. Allerdings drücken den Verein Verbindlichkeiten. Und dies sind nicht nur langfristig angelegte Kredite, bei deren Gesamthöhe man von um die 60 Millionen munkelt. Akut sind es um die 30 Millionen Verbindlichkeiten, die irgendwie als mittelfristige Lösung in den Etatplanungen berücksichtigt werden müssen und die der größte Hemmschuh beim Projekt Wiederaufstieg werden können. Spieler müssen gehalten werden um eine Chance zu haben, aber sie müssen verkauft werden um die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Ein Teufelskreis. Zudem müssen für den Abschluß des Lizensierungsverfahrens noch Bedingungen erfüllt werden, die ebenfalls ein ausgiebiges agieren auf dem Transfermarkt einschränken dürften. Es bleibt auf jeden Fall spannend, ob Hertha nicht wie Arminia Bielefeld in dieser Saison großspurig plant und bei ausbleibenden Erfolg plötzlich vor einem Scherbenhaufen steht, oder doch Glück und ein gutes Händchen bei der Transfer und Finanzpolitik hat.

Die nächsten Wochen werden Aufschluß geben.
Wir lesen uns ...

2. Mai 2010

Das Derby kommt - es ist angerichtet!

21 Jahre nach dem Mauerfall ist es soweit. Erstmals treffen Hertha BSC und der 1.FC Union in regulären Punktspielbetrieb aufeinander.

Doch was genau erwartet den geneigten Fußballfan da in der kommenden Zweitliga Saison? In erster Linie die Mutter aller Spiele: Ein Stadtderby!. Früher, ja früher gabs sowas im deutschen Fußball öfter. Fortuna gegen den FC in Köln. 1860 gegen die Bayern. HSV gegen Pauli. VfB gegen die Kickers im Schwabenländle, Bochum gegen Wattenscheid, OFC gegen die Eintracht... nunja zumindest ein Vorort Derby. Dynamo gegen Union zu DDR-Oberligazeiten natürlich nicht zu vergessen. In den letzten Jahren sind sie aber rar geworden - zumindest in den oberen Ligen. Das Ruhrpottderby zwischen S04 und BVB mal ausgenommen, wurden eher aus der Not und Mangel an Alternativen die Spiele Werder gegen HSV zum Nordderby und Stuttgart München zum Südderby gekürt und aus Rostock gegen Cottbus wurde das Ostderby. Aber richtige, echte Derbys? Nächstes Jahr wird es wieder zwei davon in den Bundeligen geben. Pauli gegen HSV in Liga 1 und eben Union gegen Hertha in Liga 2. Wir hier fiebern ganz konkret nur dem einen Derby entgegen:

Hertha BSC vs. 1. FC Union Berlin.
Ein Stadtderby das es so noch nicht im regulären Pflichtspielbetrieb gegeben hat. 21 Jahre nach dem Mauerfall hat die Stadt jetzt endlich ein Spiel das über Wochen den Puls der Großstadt bestimmen und diese in Atem halten wird. Klar haben einige davon geträumt, diese Ansetzung mal in einem Erstliga Spiel zu erleben. Aber realistisch betrachtet ist Union wohl auch in den nächsten Jahren noch nicht soweit. Auch wenn ein Abstieg Herthas noch vor Jahresfrist mindestens ebenso unrealistisch erschien, so ist es doch die einzige logische Konsequenz um auf dieses Spiel nicht noch weitere 20 Jahre warten zu müssen.

Ob nun Hertha den Abstieg verdient hat oder nicht: Die Stadt Berlin hat ein Derby verdient, welches sich eben nicht nur in den Ligen 4-5 abspielt, sondern auf größerer Bühne. Und hierfür taugt die zweite Liga allemal. Wir werden es erleben, wir werden dabei sein. Und es wird allerhand Sachen geben die es auszuwerten gilt. Ob nun die aufkommende (bzw bereits vor Wochen schonmal gelaufene) Stadiondiskussion, die Etatplanungen und natürlich die Fanbeziehungen, welche von der alten Kuttenfreundschaft, dem aktuellen "OneCityFirm" bis hin zu tiefen Abneigungen alles im Angebot hat.
Ich werde hier den Weg hin zum Derby betrachten, retrospektieren und zu allem was mir ein Kommentar wert ist rund um die Vorbereitung und den Saisonverlauf beider Mannschaften meinen Senf ablassen.

Das Derby kommt - es ist angerichtet!
Also bis die Tage
Rinnjehaun