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7. Februar 2011

Kleiner (blau-weisser) Rückblick …


Das Derby ist verloren. Und es ist schmerzhaft. Fürs blau-weisse Selbstvertrauen und auch fürs blau-weisse Selbstverständniss. ALLES war denkbar vor dieser Saison. Selbst die Option des Nichtaufstiegs schien realistischer, als auch nur einen Punkt im direkten Vergleich gegen Union zu verlieren. Nun sind es derer vier. Damit könnte dieser aufmüpfige kleine Club in dieser Saison noch zu dem Team werden, an welches Hertha die meisten Punkte verloren hat. Das schlimme ist auch noch: Sie sind fast trostspendend mitfühlend diese Köpenicker.  Ich hatte einen Orkan an Schadenfreude erwartet, stattdessen freuen sie sich zwar diebisch, aber mich als Herthaner  gucken sie dabei fast Mitleidvoll an. So als täte es ihnen leid. Und ganz ehrlich: Damit schmerzt die Niederlage noch viel mehr, weil es mein Leiden verlängert, statt mir mit ein paar bitterbösen gehässigen Schmähungen einfach den Todesstoß zu versetzen. 

Im Grunde ist am Samstag passiert was passieren musste. Nachdem man eine Woche lang in einigen Berliner Medien die Wuhlheider quasi nur als bessere Statisten für dieses Fußballfest abstempelte und nur die Höhe des Sieges fraglich schien, hat man verdientermaßen glatt eine aufs Maul bekommen. Medien, Spieler, Verantwortliche - niemand bei Hertha BSC hat sich ernsthaft mit dem Gedanken befasst dieses Spiel verlieren zu können. Und genau so hat man sich dann auch verhalten. Und wurde bestraft. Ein Herr Babbel "glaubte" also nicht, das sich die Mannschaft nochmnal so den Schneid abkaufen lässt wie im Hinspiel. Nun, wenn er sowas wie Trainerqualitäten hätte, dann könnte er mal irgendwann aufhören zu glauben, zu wünschen und zu hoffen - denn dann WÜSSTE er, ob- und was er den Spielern in der Lage gewesen ist zu vermitteln. Er weiß es aber nicht. Stattdessen wähnte man sich nach Siegen gegen Oberhausen (*hüstel) und Bielefeld (*hustkrächz) darin bestätigt diese Liga quasi im Spaziergang platt machen zu können. Die Medien stellten die Siege gegen das größte Maß an Bedeutungslosigkeit das diese Liga derzeit zu bieten hat, dann auch noch als Bestätigung für den Unzweifelhaften Durchmarsch dar. Und 55.000 Herthaner im Olympiastadion haben sich davon einlullen lassen. Artig applaudierend dem "Trainer der uns zum Aufstieg führt" (fremdschämen angesagt).
Ich bin immer noch der Meinung, dass unsere nach wie vor erstklassige Tabellenposition kein Ergebnis von Babbelschen Qualitäten ist, sondern das mit diesem Kader und der individuellen Klasse einzelner Spieler selbst der Platzwart die bisherigen Punkte eingefahren hätte. Die mangelnde Trainerqualität uns am Ende den möglichen Aufstieg kosten könnte.
Babbel ist nunmal nicht in der Lage ein Spiel zu lesen und während eines Spiels das auch mal gegen uns läuft taktisch raffiniert zu handeln. Wenn er denn überhaupt handelt und nicht bis zur 80. Minute wartet. 

Die Unioner mögen Unverständniss dafür haben, das in einigen blau-weissen Fanforen trotz Platz 1 gleich der Trainer in Frage gestellt wird. Aber so einfach und pauschal ist es nicht. Es gibt und gab auch im blau-weissen Lager von Anfang an auch diejenigen, die die Verpflichtung Babbels im Grunde nur für eine bessere PR Aktion halten, von wirklichen Trainerqualitäten aber wenig überzeugt sind. Jene Stimmen sind es, die nach einer Niederlage - und vor allem einer derart schmachvollen wie in einem Derby, nur lauter zu vernehmen sind. 

Natürlich will auch ich wieder aufsteigen. Natürlich glaube ich daran. Alleine schon um nicht im nächsten Jahr wieder gegen Union in einem Stadtderby antreten zu müssen. Nicht das ich Angst hätte erneut die Punkte liegen zu lassen, vielmehr aus dem Grund, an diesen Samstag im Februar erinnert zu werden. Das müssen sie uns nichtmal vorhalten,- schon beim Anblick eines einfachen rot-weissen Absperrbandes am Straßenrand im Berliner Straßenschild zucke ich seit Samstag zusammen und spüre ein fieses, wie durch unsichtbare Nadeln verursachtes, Stechen in der Zwerchfellgegend. Nee nee liebe Unioner, ich hoffe die drei Punkte bleiben euch bis zum Ende der Saison wenigstens als Punktepolster nach unten erhalten. Dann hätte diese Niederlage wenigstens aus Gesamtberliner Sicht noch was gutes. Aber fortan, ärgert ruhig auch die anderen Teams an der Tabellenspitze entsprechend und verschafft UNS damit ebenso den Fortbestand des Polsters auf die Nichtaufstiegsplätze. Ein damit verbundener Aufstieg wird mich dann mittelfristig über die Derbypleite hinweg trösten können, welche uns allen Diskussionen um Arm, Hand oder Schulter, Foul hier oder nicht Foul letztendlich verdient ereilt hat. Wer die Chancen nicht nutzt und seine anfängliche Überlegenheit nicht konsequent fortsetzen kann, der kann so ein Spiel nunmal nicht gewinnen. Eine Erkenntniss, zu der auch die Wuhlheider in dieser Saison wohl schon das ein ums andere mal schmerzhaft gelangt sind. Es möge doch jetzt bitte niemand so tun, als hätte Hertha BSC ein Dauerabo auf die Opferrolle. Das nämlich ist auch angesichts des derzeitigen Tabellenstandes mehr als albern.

Also halten wir fest: Es kam wie es kommen musste und dennoch ist eigentlich nichts passiert. Es grüßt vom Platz 1 der Tabelle mit festem Glauben an den Wiederaufstieg TROTZ Markus Babel mit einem lauten:

Ha Ho He - Hertha BSC!

24. Mai 2010

Zwischen Historie und Hysterie (und alle so: yeah!)

Mein heutiger Beitrag dreht sich wiedermal um ... Hertha BSC. Dabei sollte es sich in diesem Blog eigentlich um beide Vereine zu etwa gleichen Teilen drehen, allerdings ist es um den 1.FC Union Berlin recht ruhig dieser Tage. Deren Amateure stehen vor dem möglichen Aufstieg in die Oberliga und deren Erste sieht einer relativ entspannten Sommerpause entgegen. Klar. Saisonziel erreicht, punktuelle Verstärkungen für die nächste Saison stehen an. Da werden noch so 3-4 Namen durch den Sommer geistern - damit hat es sich dann aber schon mit mit Neuigkeiten über die Sommerpause. Es liegt in der Natur der Sache das die Entwicklung bei und um Hertha BSC ob der anstehenden Zweitligasaison sich auch in der Sommerpause deutlich aufregender gestalten wird. Also auf gehts zu ein paar Betrachtungen Richtung Charlottenburg:

Der Abstieg und das Saisonende sind gerade zwei Wochen alt und schon wirft ein Blick in die Berliner Medien die Frage auf: Wo sind sie hin die kritischen Stimmen? Wo sind sie hin die (berechtigten!) Fragen zu Vereins, Führungs und Transferpolititk? Hertha BSC hat taktisch zum richtigen Zeitpunkt den neuen Trainer vorgestellt. Beim Krisengespräch mit den Fans, nur kurz vor der anstehenden Mitgliederversammlung hat die gezündete Nebelkerze namens Markus Babbel schon ihre erste Schuldigkeit getan und die aufkeimende Unruhe verstummen lassen. Zum Timing und taktischen Positionierung dieses Manövers MUSS man Hertha BSC uneingeschränkt gratulieren. Das Ergebnis bei Fans, in Foren und in der Berliner Presse spricht für sich. Ob diese Aktion allerdings auch inhaltlich richtig war wird und kann sich erst frühestens ab Ende August zeigen. Und dennoch ist der gerade erst vollzogene Abstieg bereits Geschichte. Längst vergangene Historie. Eine inhaltliche Aufarbeitung hat, und wird nach aktuellem Stand wohl nicht stattfinden. Man steckt schon in der nächsten Epoche namens Babbel, welcher jung und unerfahren als neuer Heilsbringer präsentiert wurde und bereits als solcher gefeiert wird, ohne auch nur die Chance gehabt zu haben diese Vorschußlorbeeren zu rechtfertigen.
Zehn Jahre möchte er gern bleiben und "endlich mal die Ostkurve hinter sich haben". Soso.
Nachdem Markus Babbel gerade mal 5 Tage in der Stadt war, hat sich die Außen-, und auch die Selbstwahrnehmung von Hertha BSC scheinbar um 180 Grad gedreht.
Babbel wird bereits jetzt für eine Arbeit gefeiert, von der er selbst noch keinen Handschlag erledigt hat. Es gibt nach wie vor weder einen kompletten Kader, es gab (natürlich) noch kein gemeinsames Training, geschweige denn das erste Tor oder gar den ersten Punkt. Und trotzdem hat es Hertha BSC geschafft mit einer Art Hysterie die gerade noch gegenwärtliche Situation zur Historie zu degradieren.
- Babbel wird auf die Jugend setzen (und alle so: yeah!)
- Babbel wird zudem Raffael, Ramos, Drobny und vielleicht sogar Friedrich halten (und alle so: yeah! - zumindest im Fall Friedrich so halb).
- Babbel wird alles besser und anders machen als seine Vorgänger (und alle so yeah!)
- Babbel wird persönlich 70.000 Zuschauer zu den Spielen gegen Osnabrück und Paderborn ins Oly karren (und alle so: yeah!)
- Babbel wollte sowieso und schon immer nur einmal irgendwie bei oder zu Hertha BSC gehören (und alle so: yeah!)
- Babbel hat bestimmt sogar den Plan dabei um Herthas Schuldenloch zu stopfen (wers glaubt ... egal trotzdem alle so: yeah)
und zu guter letzt:
- Babbel wird Punkte zu hunderten einfahren, die Gegner mit Feuerbällen aus seinen Augen verzehren und mit Blitzschlägen aus seinem Arsch. (und alle so: 
BRAVEHEART OH YEAH!)

Keiner fragt mehr danach, ob der Verein nicht einfach unprofessionell geführt wurde oder gar noch geführt wird. Es spielt fast keine Rolle, ob Michael Preetz auf einer Sponsorenveranstaltung auf höchst amateurhafte Art und Weise verlauten lässt man wäre sich mit Ramos und Rafael einig, obwohl dem noch nicht so ist. Ein Schelm wer böses dabei denkt. Wollte man sich da etwa unangenehmen Sponsorenfragen entziehen, oder lediglich etwas blenden um mögliche Zauderer unter den potentiellen Geldgebern bei der Stange zu halten? Sollten Ramos und Rafael tatsächlich bleiben hat Preetz taktisch erneut alles richtig gemacht.
Aktuell sollte man allerdings realistisch einschätzen, dass aus dem halben Kader eines Bundesligaabsteigers, verstärkt mit namentlich noch nicht näher benanntem eigenen Nachwuchs noch lange kein Aufstiegskandidat wird. Aber vor dieser Erkenntnis und dem möglichen Fazit, das nach wie vor Dilletantismus die Einschätzung und das Handeln der Hertha Verantwortlichen dominieren, steht im Moment die Person Markus Babbel. Ich möchte bezweifeln das Babbel *wirklich* ahnt und eine Vorstellung davon hat was ihn hier in Berlin, dem medialem Umfeld, der Zweiten Liga und Hertha BSC insbesonderem erwartet. Er wäre nicht der erste Trainer der am Ende einsehen muß, dass die mediale Öffentlichkeit, die Art und Weise von Druck, Anspruch und der Presse in Berlin ein ganz anderes Kaliber hat, als man es von anderen Vereinen und Städten wie z.B. München gewohnt ist.
Man möchte allen Hertha Freunden und Mitgliedern zurufen: bleibt kritisch! Hinterfragt das Handeln und die Hintergründe von Präsidium und Management in der Vergangenheit, der Gegenwart und auch der Zukunft. Für euch und für den Verein! Allerdings wird und wurde die Personalie Babbel bisher so geschickt inszeniert, das eine kritische Auseinandersetzung und die Selbsterkenntnis im Moment eben nur ein Zweitligaverein zu sein komplett überstrahlt wird. Angelehnt an einen gerade in Berlin dahinsiechenden anderen Ex-Bundesligisten befürchte ich angesichts des Babbel Hypes schon erste Fan Bekundungen ala "Mit 
Winnie Babbel in die Championsleague".

Man kann für Hertha BSC nach wie vor nur hoffen, dass die Verantwortlichen wissen was sie tun. Den Beweis dafür sind MP und WG über ein gesamtes Jahr hinweg allerdings KOMPLETT schuldig geblieben. Warum sollte sich das also innerhalb 5 Tagen Babbel'scher Anwesenheit in der Hauptstadt radikal ändern? Worauf begründet sich die aufkeimende Hysterie das jetzt plötzlich "alles anders wird"? Babbel hat einmal als Trainer mit Stuttgart die zweitbeste Rückrunde aller Mannschaften gespielt. Toll. Was aber sagt das aus? Im Grunde nichts. Da gibt es einen Trainer der schon 5 mal aufgestiegen ist, drei mal davon sogar direkt nach einem Abstieg, der schon zweimal mit einem selbst zusammen gestellten jungen Kader ein DFB Pokal Finale erreicht hat (etwas wovon HBSC gefühlte 56478383993 Jahre träumt) - dieser Trainer heisst Friedhelm Funkel. Was solche "Erfolge" letztendlich wert sind, hat die zurückliegende Saison deutlich genug gezeigt. Nichts. Da kann man nur hoffen, das der Schein des Markus Babbel kräftig genug leuchtet um die ersten 5 Spieltage zu überstehen. Mit einem Team das erst noch zusammengestellt werden muß, mit einer Vereinsführung die erst noch nachhaltig beweisen muß, das sie aus Fehlern lernen-, und auf diesen Lernprozess basierend auch handeln kann. Auch wenn spätestens nach der Babbelvorstellung für Fans, Medien und Vereinszugehörige der Aufstieg nur noch Formsache zu sein scheint. Die Realität in Form des Zweitligaalltags steht ALLEN noch bevor. Eine komplette, harte Saison lang in der sooooo viel passieren kann. Außer etwas Augenwischerei, schönreden vor Geldgebern und dem Namen "Babbel" ist aber noch NICHTS geschehen was auch nur annähernd die Stimmung rechtfertigt, die hier in der letzten Woche inszeniert wurde. Statt prominenten Namedropping ist harte Arbeit gefragt. Es bleibt nach wie vor spannend die nächsten Tage und Wochen. Mögen Preetz & Co am Ende doch wissen, was sie tun. Möge Babbel der Heilsbringer sein als der er vorab gefeiert wird - ich will der erste sein der an dieser Stelle zum Wiederaufstieg gratuliert. Im Moment ist lediglich bewiesen, wie sehr Hertha und die Presse sich gegenseitig zu inszenieren wissen und dabei Fehler und Probleme verdrängt und vergessen zu sein scheinen. 

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