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31. Oktober 2019

Derbytime!

Samstag 2.11.  Stadion An der Alten Försterei

1. FC Union Berlin - Hertha BSC 


Nun beginnt es also. Das erste Derby in der 1. Bundesliga zwischen Union und Hertha steht vor der Tür und entsprechend macht sich langsam Spannung und Vorfreude breit. Im Vergleich zu den ersten Derbys in Liga 2 sind die Vorzeichen aber diesmal etwas anders. 




Die Stimmung ist relativ ruhig im Umfeld beider Anhängerschaften. Keine Farbbeutel, keine beschmierten Busse. Man hört es gäbe sogar ein „Aufkleberabkommen“ zwischen den jeweiligen Szenen, in bestimmten Stadtbezirken die Sticker des anderen nicht zu überkleben. Anders als noch im Vorfeld des ersten Aufeinandertreffens zu einem Punktspiel halten sich auch sonstige Frotzeleien unter der Gürtellinie in Grenzen (von irgendwelchen aufmerksamkeitsheischenden WhatsApp Heinis die irgendein Horrorszenario konstruieren und ihre Ergüsse teilen mal abgesehen.)

Natürlich werden sich beide Seiten am Samstag nichts schenken und „Scheiß Union“ wird mit Sicherheit der Quotenhit im Blau-Weissen Block, aber irgendwie sieht man dem Spiel am Samstag deutlich ruhiger entgegen als noch 2010. Das mag auf Seiten der Roten vor allem daran liegen, dass anders als damals nicht die „große, übermächtige Hertha“ mal vorbeischaute und man sich als Underdog verbissen und unbedingt um jeden Preis behaupten wollte und musste. Die damalige Gelegenheit schien einmalig und beide Vereine trennten damals im Grunde tatsächlich Welten. Seitdem hat sich aber einiges verändert. Union ist gewachsen und mittlerweile nicht nur was Mitgliederzahlen angeht den Charlottenburgern dicht auf den Fersen. Diese Entwicklung der letzten Jahre führt zu einem ganz anderen Selbstverständnis auch innerhalb der rot-weissen Anhängerschaft. Man muss nicht auf Teufel komm raus diese Chance nutzen um Aufmerksamkeit in einer durch einen Erstligisten dominierten Stadt zu generieren. Aufmerksamkeit hat sich Union über die letzten Jahre Stück für Stück selbst erarbeitet und wird spätestens seit dem Aufstieg auch überregional medial mehr als genug damit überschüttet, da brauch es dieses Derby nicht mehr unbedingt dafür.

Derbys haben, wie eben auch der Pokal, oftmals ihre eigenen Gesetze

Selbst was die sportliche Entwicklung angeht ist Union derzeit auf einem guten Weg. Den Tabellenzweiten aus Freiburg konnte man innerhalb 10 Tagen gleich zweimal schlagen, bei den Bayern hat man bei einem 1:2 ganz gut ausgesehen und auch die Niederlagen gegen Frankfurt und Bremen waren weit von dem Schlachtfest entfernt, welches einige Unioner befürchteten,- und für das Abenteuer 1- Liga sogar bereit gewesen wären in Kauf zu nehmen. Union hat die 1. Liga angenommen und hat ihr auch etwas entgegen zu setzen. Der Pokalsieg in Freiburg sorgt zudem für einen gewissen Schwung und Selbstvertrauen.

Bei Hertha weiß man hingegen nach wie vor nicht so recht wo sportlich die Reise hingeht. Nach einem schlechten Start bog man letztendlich mit einigen erfolgreich bestrittenen Spielen dann doch Richtung obere Tabellenhälfte ab, hatte aber im direkten Vergleich auch fast ausschließlich die untere Tabellenhälfte als Gegner, wohingegen Union bereits die CL und EL Kandiaten hinter sich hat. Zudem ist Ante Covic auch innerhalb der Fanszene nach wie vor nicht unumstritten, da sich - gemessen an den Möglichkeiten - bei den blau-weissen kein konkreter Spielstil erkennen lässt. Auch wenn Hertha ebenfalls mit einem Pokalsieg (der sicherlich beflügeln kann) im Rücken an die Alte Försterei kommt, darf man bei allem nicht die Augen davor verschließen, dass es sich bei Dynamo Dresden nur um den Tabellen 17. der zweiten Liga handelte.
Beim Aufeinandertreffen am Samstag sind sich - zumindest in der aktuellen sportlichen Situation - beide Vereine vielleicht näher, als sie es jemals zuvor waren, auch wenn man davon ausgehen kann, dass es bei Union bis zum letzten Spieltag um nichts anderes als den Klassenerhalt geht, während für Hertha durchaus auch ein Blick auf die EL Plätze realistisch erscheint. Aber Derbys haben, wie eben auch der Pokal, oftmals ihre eigenen Gesetze und „Stand jetzt“ kann glaube ich niemand eine Prognose abgeben was da am Samstag auf dem Rasen passieren wird. Alles was Union kämpferisch aufbieten kann, kann Hertha im Grunde mühelos mit individueller Klasse ausgleichen. Allerdings steht Union tendenziell zuletzt recht diszipliniert in der Abwehr und lässt recht wenig zu, weswegen wohl letztendlich auch die Tagesform entscheidend sein dürfte. Völlig unabhängig davon welcher Verein am Ende der Saison über dem anderen in der Tabelle stehen wird, halte ich bei diesem Spiel von einem 4:0 über ein 0:0 bis zu einem 0:4 alles für möglich.

So ist aber nunmal für die einen die Stadt eben Blau-weiss, während für die anderen die Stadt Rot sieht.

Ein bisschen froh bin ich, dass dieses Spiel nicht am Tag des Mauerfalls - und gar bei Hertha - stattfindet. Ich glaube die Art und Weise wie sich Hertha derzeit marketingtechnisch als DER Berliner Verein, der Verein des Mauerfalls, der gemeinsame Verein des vereinten (oder getrennten?) Berlins inszeniert, hätte dem Derby nicht gut getan, weil diese Kampagne keinen „Mitspieler“ zulässt und den Gegner nur zum Statisten degradiert hätte. So wie es jetzt ist fährt man mit der aktuellen Mauerfall Kampagne ein wenig um dieses Derby herum, ohne es zentral in den Mittelpunkt dieser zu setzen, was wesentlich angenehmer zu ertragen ist - auch wenn manche Slogans bei Unionern nur unverständliches Kopfschütteln hervorrufen.
So ist aber nunmal für die einen die Stadt eben Blau-weiss, während für die anderen die Stadt Rot sieht. Beides sind zugegeben nicht die originellsten Marketing Ergüsse für dieses Bundesliga Debut - aber andererseits trägt diese PR Konstellation vielleicht auch gerade dazu bei, dass sich - bei aller Vorfreude - doch eine gewisse „Lockerheit“ im Vorfeld breit macht. Der Hype und die Geschichten werden in den nächsten Tagen wohl vor allem durch die Medien in das Spiel getragen und manch Anhänger (auf beiden Seiten) ist sicher froh wenn das große Bohei auch wieder vorbei ist. Zumindest bis zum Rückspiel ^^

In diesem Sinne, auf ein geiles Spiel und möge der Bessere (rot-weisse)  gewinnen :)
Prost!

30. Juli 2019

Die Stadionsituation bei Rot und Blau

Auch wenn aus völlig unterschiedlichen Gründen und mit unterschiedlichen Zielen, so eint beide Vereine derzeit eine mittelfristig nicht zufrieden stellende Stadionsituation. Während Union allerdings zumindest einen Plan in der Schublade hat und das „Problem“ nur „temporärer“ Natur (da positive Perspektive) zu sein scheint, dreht man sich bei Hertha im Kreis. Man muß allerdings attestieren, das bei Beibehaltung des Status Quo als „worst case“ die Situation bei Hertha im Grunde nicht ganz so dramatisch ist, wie sie sich für den 1. FC Union darstellen könnte, sollte man (was ja durchaus im Bereich des möglichen erscheint) z.B. aufgrund von fehlenden Verkehrskonzepten den Ausbau der Alten Försterei weiter aufschieben müssen.


Hertha BSC / Olympiastadion


© Thomas Wolf, www.foto-tw.de (CC BY-SA 3.0 DE)
 Ja, natürlich will Hertha ein neues Stadion, natürlich möchte man ein wirkliches „zu Hause“ welches auf die Ansprüche und Umstände optimal zugeschnitten ist. Allerdings muss man berücksichtigen: Mit dem Olympiastadion wäre Hertha zumindest perspektivisch nach wie vor Entwicklungsfähig, zumal der Teil der Anhänger die gar kein Problem damit hätten weiterhin im Oly zu bleiben nicht gerade klein ist. Die „Miete/Eigentum“ Diskussion mal außen vor, sehen und akzeptieren viele blau-weisse Anhänger das Oly durchaus als ihr traditionelles „Heim“.
Das bestreben des Vereins eine eigene Arena haben zu wollen, ist wirtschaftlich langfristig nachvollziehbar, Kredite für Eigentum statt Mietzahlungen sind auf 10-20 Jahre in die Zukunft geschaut besser zu planen, zu kalkulieren und auch zu finanzieren. Nicht ganz unwesentlich ist dann der erhoffte Bonus, durch eine eigene Arena auch deutlich besser ein eigenes Image als Marke entwickeln und festigen zu können.

Luftschlösser ohne Plan B ?
Allerdings entpuppen sich Vereinsideen bisweilen leider als Luftschlösser, da man schier unabänderliche Umstände zu ignorieren scheint und keinen Plan B in der Hinterhand hat. Und so bewegt man sich mit jedem Vorpreschen gleichzeitig wieder einen Schritt zurück. Das Festhalten des Vereins an einem Bau im Olympiapark ist verständlich, führt aber immer wieder in eine Sackgasse. Die Stadt will zum einen ihren Ankermieter im Olympiastadion nicht verlieren und wird zum anderen auch niemals ein Okay für die Bebauung in direkter Nachbarschaft geben. Was Hertha fehlt ist eine realistische Strategie um ihren Plänen Nachdruck zu verleihen. Die Option „Tegel“ wäre eine solche, die es lohnen würde zu vertiefen. Allerdings steht und fällt eine Bebauung von Tegel mit der Fertigstellung des BER - und ist angesichts der Historie des endlosen Flughafenbaus nicht ansatzweise kalkulierbar. Tegel mag daher perspektivisch interessant und vielversprechend sein - aber eine Fertigstellung des BER erscheint einigen Experten zu Folge in absehbarer Zeit noch unwahrscheinlicher als ein „Go“ des Senats zur Bebauung des Olympiageländes. :x
Weitere Alternativen gibt es nicht. Bebauungsflächen in der Stadt sind quasi nicht vorhanden. Ein Ausweichen an den Stadtrand (jenseits der Stadtgrenze) wurde zuletzt von den Mitgliedern abgelehnt. Allerdings mag das auch ganz spezifisch am damals vorgeschlagenen Standort Ludwigsfelde gelegen haben, der gefühlt „am anderen Ende der Welt“ zu liegen schien. Ich könnte mir vorstellen, dass die Ablehnung für ein Stadion in Brandenburg weniger stark gewesen wäre, wenn der Standort ein anderer gewesen wäre. Wäre sowas wie Falkensee, Dallgow, Henningsdorf, Nauen den Mitgliedern leichter vermittelbar gewesen? Oder hat man mit Ludwigsfelde absichtlich auf ein größtmögliches Extrem gesetzt um den Senat gegenüber die Alternativlosigkeit des Olympiaparks zu demonstrieren?

Stand jetzt scheint ein eigenes Hertha Stadion jedenfalls Fiktion zu sein, da es außer ein paar „Studien“ keine realistischen Konzepte gibt. Da kann der Verein noch so sehr den Zieltermin 2025 propagandieren. Bei nur 2 Jahren Bauzeit müssten hierfür bereits jetzt diverse Baugenehmigungsverfahren laufen. Dafür müssten aber Standort und Architektur längst in trockenen Tüchern sein. Für mich ist die gesamte Diskussion (so wie sie vom Verein geführt wird) derzeit nichts anderes als ein permanentes „auf den Busch klopfen“.
Im worst case hat Hertha allerdings mit dem Olympiastadion eine technisch hochwertig ausgerüstete Spielstätte, die dem Verein zumindest die Möglichkeit lässt sich weiter zu entwickeln. Zwar teurer und wirtschaftlich nicht so attraktiv wie etwas eigenes, aber eben auch nicht die schlechteste Basis.



1. FC Union / Alte Försterei


Wikipedia / Lear 21
Hier stimmen im Grunde die Grundvoraussetzungen, die Hertha für sich derzeit händeringend sucht.
Nur: mit derzeit 22000 Zuschauern ist die Alte Försterei zu klein. Spätestens mit dem Aufstieg in die Bundesliga und dem Vorverkaufsstart für die ersten Saisontickets, wird den Unionern klar: Das potentiell mögliche Wachstum ist an dieser Stelle nicht einfach nur beendet, sondern geradezu abrupt abgebremst.
Es ist jetzt 18 Jahre her, dass beim DFB Pokalfinale gut 20000 Unioner das Olympiastadion bevölkerten. Das Potential welches sich hier abzeichnete (zu einer Zeit als die Dritte Liga noch Unions höchste Spielklasse seit der Wiedervereinigung war) war unübersehbar. Natürlich waren und sind Aufstiege bzw. die Etablierung in Liga 2, geschweige denn Liga 1 weder planbar, noch vorhersehbar (wie ja auch der zwischenzeitliche Abstieg in Liga 4 zeigt). Von daher gibt es auch keinen Vorwurf an die Verantwortlichen den Ausbau der Alten Försterei vor 10 Jahren nur im Bereich der aktuell 22000 Zuschauer umgesetzt zu haben. Das hat immerhin gut 10 Jahre gereicht, in denen der Unterhalt für ein größeres Stadion auch schnell hätte zu einem wirtschaftliches Fiasko werden können.

Kapazitätsgrenze nur ein Luxusproblem ?
Und dennoch hat Union derzeit ein „Stadionproblem“, auch wenn eine stets ausverkaufte Hütte viele Leute als „Luxusproblem“ bezeichnen würden. Unterm Strich ist aber der anhängende Rattenschwanz deutlich länger und tut Union, gerade als frisch gebackener Erstligist, sicher in vielen Bereichen deutlich mehr weh, als man sich nach Außen hin anmerken lässt.
Zum einen ist eine Kapazität von 22000 Zuschauern für einen Erstligisten ein denkbar begrenzte Etatposition. Desweiteren ist es unabhängig einer sportlich möglichen Platzierung schlicht unmöglich z.B. zu Hertha BSC auch nur annähernd „aufzuschließen“.
Selbst wenn sich die Mitgliederzahlen beider Vereine noch weiter annähern, so ist das natürliche, organische Wachstum von Fans, die man als Verein langfristig an sich binden kann (wozu unstreitbar Stadionbesuche beitragen) an dieser Stelle beendet. Selbst für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass Hertha kommende Saison tabellarisch hinter Union landet und dabei auch noch einen Zuschauerrückgang auf sagen wir durchschnittlich nur 35.000 Zuschauern verzeichnen würde - der 1. FC Union könnte derzeit davon in keinster Weise nachhaltig profitieren.

Dies könnte sich sogar nachteilig auf die Folgejahre auswirken, denn man verliert nicht nur eine potentielle neue Zuschauergeneration, die sich wiederum zu einem festen „Stammpublikum“ der nächsten 10 Jahre entwickeln könnte (und von denen auch bei Abstieg 1000-2000 „hängen bleiben“). Erstmals muss man diese Saison auch in spürbarem Maße Fans außen vor lassen, die vor 10, 15 und 20 Jahren bereits zum eigentlichen „Stamm“ gehörten. Die Wachstumsbegrenzung betrifft also nicht nur potentiell „neue“ Interessenten, sondern auch Freunde, Verwandte und Bekannte von „Alteingesessenen“ (sowie diesen selbst!) und schmälert damit das Erlebnis „1.FC Union“ als Teil der eigenen, individuell-gesellschaftlichen Sozialisierung. Wer ist denn nicht zum ersten mal als Begleitung seines Vaters, Mutter, Bruder, Schwester oder Kumpels bei Union gewesen?
Dazu kommt die Gefahr von zunehmenden Neiddebatten, die sich negativ auf die Stimmung innerhalb der bestehenden Anhängerschaft auswirken könnte, da sie das Potential hat Ausgrenzung und drohende Hierarchisierung unter den Fans anzuheizen. Die Diskussionen wer denn nun „der bessere Unioner“ ist gab es schließlich bereits vor 10-20 Jahren, als noch Platz für alle war. Am Ende entschied bereits in der Vergangenheit oftmals nur die Gnade der früheren Geburt eine solche Debatte. Man kann nur hoffen, das sich die aktuelle Situation mit einem möglichst frühzeitig feststehendem Baubeginn der AF Erweiterung entspannt, und sich die Anhängerschaft nicht langfristig an einer perspektivlosen Ressourcenknappheit aufreibt.
Die aktuelle Situation birgt meiner Meinung nach neben dem wirtschaftlichen Faktor zum eigentlich bestmöglichen Zeitpunkt in seinem Wachstum beschränkt zu sein, auch eine gesellschaftlich potentiell explosive Mischung innerhalb der Anhängerschaft.

Natürlich bringt es nichts mit der Situation überdurchschnittlich zu hadern. Es ist nunmal wie es  ist und die Lösungen, die Union gefunden hat, erscheinen mir als der „bestmögliche Kompromiss“. Die kommende Saison erfordert es aber vom Verein sicher öfter moderierend in mögliche Brennpunkte einzugreifen um möglichst auch die, die „draußenbleiben“ weiterhin irgendwie einzubinden und mitzunehmen. Diese Moderation wird umso schwieriger, je länger der Ausbau wegen möglicher ausbleibender Genehmigungen aufgeschoben werden muß. Eine Normalisierung der Situation ohne Ausbau sehe ich, selbst bei einem Abstieg Unions, in den nächsten 2-3 Jahren jedenfalls nicht.



FAZIT:

Ich kann nicht einschätzen wie stark der Einfluß des drohenden Verkehrskollapses in und um Köpenick (der sich auch abseits von Union in den letzten Jahren, durch Versäumnisse der Politik erschreckend dramatisiert hat) am Ende auf die Erteilung einer Baugenehmigung und dem damit verbundenen Baubeginn ist. Aber vorausgesetzt Union würde sogar über 1,2,3 oder 4 Jahre die Klasse halten, sehe ich die langfristig negativen Folgen für den Verein bei einem ausbleibenden Ausbau der Alten Försterei als weitaus drastischer, als einen fehlenden Neubau für Hertha BSC.

Im Vorfeld des ersten bevorstehenden Erstligaderbys beider Vereine trägt also jeder sein eigenes Päckchen in Sachen „Stadiondiskussion“. Die nächsten Monate und Jahre werden zeigen, wer von beiden letztendlich näher an der Umsetzung seines „Idealzustandes“ ist.


Artikel: @meckakopp

5. Mai 2012

Der Fußballgott ist pervers ... oder pervers!

Hertha auf einem Relegationsplatz. Meine Fresse. Schlimmer kanns nicht kommen. Entweder das ganze Leiden wurde nochmmal eine Woche verlängert, nochmal Hoffnung geschürt um sie am Ende vielleicht noch gegen Paderborn (damit die Schmach so richtig weh tut) zu zertreten. Oh du perverser Fußballgott!
Alternativ bleibt Hertha drin und wird Zitronenmicha nicht los. OH DU PERVERSER FUSSBALLGOTT!
Egal wies kommt ....gut für den Verein Hertha BSC ist keine der beiden Optionen. Rein von der Gefühlsachterbahn her, wäre die erste Variante die logischste. Verzichten könnte ich allerdings auf beides.

7. Februar 2011

Kleiner (blau-weisser) Rückblick …


Das Derby ist verloren. Und es ist schmerzhaft. Fürs blau-weisse Selbstvertrauen und auch fürs blau-weisse Selbstverständniss. ALLES war denkbar vor dieser Saison. Selbst die Option des Nichtaufstiegs schien realistischer, als auch nur einen Punkt im direkten Vergleich gegen Union zu verlieren. Nun sind es derer vier. Damit könnte dieser aufmüpfige kleine Club in dieser Saison noch zu dem Team werden, an welches Hertha die meisten Punkte verloren hat. Das schlimme ist auch noch: Sie sind fast trostspendend mitfühlend diese Köpenicker.  Ich hatte einen Orkan an Schadenfreude erwartet, stattdessen freuen sie sich zwar diebisch, aber mich als Herthaner  gucken sie dabei fast Mitleidvoll an. So als täte es ihnen leid. Und ganz ehrlich: Damit schmerzt die Niederlage noch viel mehr, weil es mein Leiden verlängert, statt mir mit ein paar bitterbösen gehässigen Schmähungen einfach den Todesstoß zu versetzen. 

Im Grunde ist am Samstag passiert was passieren musste. Nachdem man eine Woche lang in einigen Berliner Medien die Wuhlheider quasi nur als bessere Statisten für dieses Fußballfest abstempelte und nur die Höhe des Sieges fraglich schien, hat man verdientermaßen glatt eine aufs Maul bekommen. Medien, Spieler, Verantwortliche - niemand bei Hertha BSC hat sich ernsthaft mit dem Gedanken befasst dieses Spiel verlieren zu können. Und genau so hat man sich dann auch verhalten. Und wurde bestraft. Ein Herr Babbel "glaubte" also nicht, das sich die Mannschaft nochmnal so den Schneid abkaufen lässt wie im Hinspiel. Nun, wenn er sowas wie Trainerqualitäten hätte, dann könnte er mal irgendwann aufhören zu glauben, zu wünschen und zu hoffen - denn dann WÜSSTE er, ob- und was er den Spielern in der Lage gewesen ist zu vermitteln. Er weiß es aber nicht. Stattdessen wähnte man sich nach Siegen gegen Oberhausen (*hüstel) und Bielefeld (*hustkrächz) darin bestätigt diese Liga quasi im Spaziergang platt machen zu können. Die Medien stellten die Siege gegen das größte Maß an Bedeutungslosigkeit das diese Liga derzeit zu bieten hat, dann auch noch als Bestätigung für den Unzweifelhaften Durchmarsch dar. Und 55.000 Herthaner im Olympiastadion haben sich davon einlullen lassen. Artig applaudierend dem "Trainer der uns zum Aufstieg führt" (fremdschämen angesagt).
Ich bin immer noch der Meinung, dass unsere nach wie vor erstklassige Tabellenposition kein Ergebnis von Babbelschen Qualitäten ist, sondern das mit diesem Kader und der individuellen Klasse einzelner Spieler selbst der Platzwart die bisherigen Punkte eingefahren hätte. Die mangelnde Trainerqualität uns am Ende den möglichen Aufstieg kosten könnte.
Babbel ist nunmal nicht in der Lage ein Spiel zu lesen und während eines Spiels das auch mal gegen uns läuft taktisch raffiniert zu handeln. Wenn er denn überhaupt handelt und nicht bis zur 80. Minute wartet. 

Die Unioner mögen Unverständniss dafür haben, das in einigen blau-weissen Fanforen trotz Platz 1 gleich der Trainer in Frage gestellt wird. Aber so einfach und pauschal ist es nicht. Es gibt und gab auch im blau-weissen Lager von Anfang an auch diejenigen, die die Verpflichtung Babbels im Grunde nur für eine bessere PR Aktion halten, von wirklichen Trainerqualitäten aber wenig überzeugt sind. Jene Stimmen sind es, die nach einer Niederlage - und vor allem einer derart schmachvollen wie in einem Derby, nur lauter zu vernehmen sind. 

Natürlich will auch ich wieder aufsteigen. Natürlich glaube ich daran. Alleine schon um nicht im nächsten Jahr wieder gegen Union in einem Stadtderby antreten zu müssen. Nicht das ich Angst hätte erneut die Punkte liegen zu lassen, vielmehr aus dem Grund, an diesen Samstag im Februar erinnert zu werden. Das müssen sie uns nichtmal vorhalten,- schon beim Anblick eines einfachen rot-weissen Absperrbandes am Straßenrand im Berliner Straßenschild zucke ich seit Samstag zusammen und spüre ein fieses, wie durch unsichtbare Nadeln verursachtes, Stechen in der Zwerchfellgegend. Nee nee liebe Unioner, ich hoffe die drei Punkte bleiben euch bis zum Ende der Saison wenigstens als Punktepolster nach unten erhalten. Dann hätte diese Niederlage wenigstens aus Gesamtberliner Sicht noch was gutes. Aber fortan, ärgert ruhig auch die anderen Teams an der Tabellenspitze entsprechend und verschafft UNS damit ebenso den Fortbestand des Polsters auf die Nichtaufstiegsplätze. Ein damit verbundener Aufstieg wird mich dann mittelfristig über die Derbypleite hinweg trösten können, welche uns allen Diskussionen um Arm, Hand oder Schulter, Foul hier oder nicht Foul letztendlich verdient ereilt hat. Wer die Chancen nicht nutzt und seine anfängliche Überlegenheit nicht konsequent fortsetzen kann, der kann so ein Spiel nunmal nicht gewinnen. Eine Erkenntniss, zu der auch die Wuhlheider in dieser Saison wohl schon das ein ums andere mal schmerzhaft gelangt sind. Es möge doch jetzt bitte niemand so tun, als hätte Hertha BSC ein Dauerabo auf die Opferrolle. Das nämlich ist auch angesichts des derzeitigen Tabellenstandes mehr als albern.

Also halten wir fest: Es kam wie es kommen musste und dennoch ist eigentlich nichts passiert. Es grüßt vom Platz 1 der Tabelle mit festem Glauben an den Wiederaufstieg TROTZ Markus Babel mit einem lauten:

Ha Ho He - Hertha BSC!

19. September 2010

Die alte Dame wankte, aber ist nicht gefallen … Derbyrückblick zum ersten

Ich möchte an dieser Stelle den sportlichen Teil der Derbynachbetrachtung etwas aus der "Fan-Sicht" herauslösen. Darüber dann im folgenden Beitrag mehr. Hier nun vorab erstmal ein einfaches sportliches Resümee, welches auch nach 2 Nächten drüber schlafen und Studium sämtlicher Nachberichterstattungen so wohl auf breiter Basis recht eindeutig und unstrittig zusammenfassen lässt:

Der Derbysieger heisst unabhängig vom 1:1 Ergebnis: Union Berlin! Und das ohne die Gerechtigkeit des offiziellen Spielausgangs in Frage zu stellen. Das 1:1 ist unzweifelhaft ein verdientes Ergebnis für beide Seiten. Auch wenn das nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass Hertha BSC auf ganzer Linie enttäuschte, weil man dem eigenen Anspruch und vor allem auch der Kaderbedingten Möglichkeiten an diesem Freitag meilenweit hinter hinkte. Auf dem Papier hätte man Union locker mit 4:0 oder 5:0 deklassieren müssen. Nun ist Fußball am Ende aber doch weit mehr als strategische und theoretische Planspielchen und so präsentierte sich am Freitag eine Hertha, die mit dem (deutlich zu frühen) Führungstreffer eigentlich erwartungsgemäß startete. Der zum Tor führende Freistoß war in seiner Umsetzung bilderbuchmäßig, fast wie beim Training. Die Union Abwehr sah dabei auch nicht besser aus als Trainingsstatisten. Ein schönes Tor auf jedem Fall. Ein Klassiker eben. Dumm nur, das dies der einzige Lichtblick dieser Art auf Seiten von Hertha BSC an diesem Abend bleiben sollte. Ich weiß nicht ob dieses Tor die Jungs zu selbstsicher machte, weil ja augenscheinlich alles lief, wie es laufen sollte und gegen einen Kader und etatmäßig so unterlegenen Gegner wie Union eigentlich gar nicht anders laufen kann.
Womit man offenbar nicht gerechnet hatte, war das weitere, wenn auch glücklose Anstürmen der Unioner, die keinesfalls vorhatten hier artig die Statistenrolle zu übernehmen. So entwickelte sich das Spiel auf Seiten von Hertha BSC zu einer Abwehrschlacht, die sich im weiteren Spielverlauf von der anfänglichen Routine und Sicherheit zu einem Spiel entwickelte das von unnötigen Ballverlusten, immer unsicheren Aktionen und irgendwie gefolgt von Ratlosigkeit entwickelte. Es fehlte die Überzeugung dieses Spiel gewinnen zu wollen und zu müssen. Der unbedingte Wille erstarb im Ansatz an der Selbstgefälligkeit, hier doch gar nicht verlieren zu können. Ein großer Irrtum, denn Union war dem Sieg trotz des bis kurz vor Schluss währenden Rückstandes zu jederzeit näher als es Hertha BSC lieb sein kann. Am Ende scheiterte Union am eigenen Unvermögen was die Chancenauswertung angeht (3-4 glasklare Dinger waren da locker dabei) und am nötigen Glück. Beim Lattenknaller von Benyamina kann man wohl selbst der größte Skeptiker kein Unvermögen attestieren, das war einfach nur PECH, bzw in diesem Fall Glück für die blau-weissen. Ebenso beim deutlichen und dennoch nicht gegebenem Elfmeter beim Faul an Mosquera in der ersten Halbzeit. Auch hier kann man nur Glück, bzw Pech attestieren.
Ohne jetzt Vor und Nachteile für beide Vereine auswerten zu wollen, kann man dem Schiri allgemein unterstellen, der mit Abstand schlechteste Akteur auf dem Rasen gewesen zu sein. Der Elfmeter für Mosquera war sicher genauso einer, wie die *mindestens* gelbe Karte für den selbigen bei seiner eingesprungenen 2 Meter Grätsche. Grundsätzlich suchte Hertha für meinen Teil aber etwas zu oft die protestierende und auf einen Pfiff wartende Position des Bodenturners. Fast so, als ob es angesichts der niemals zurücksteckenden Unioner das einzige, der eigenen Ratlosigkeit geschuldete, Mittel sei, hier den Ausgang positiv beeinflussen zu können.
Es wird interessant sein zu beobachten, wie dieses Team reagiert wenn es in der aktuellen Saison mal in Rückstand gerät oder es mal irgendwie nicht läuft. Markus Babbel hat es irgendwie nicht geschafft während des Spiels die Mannschaft auf das offensichtliche Anrennen der Unioner mitsamt dem Hintergrund dieses Derbys passend einzustellen. Den Spielverlauf beeinflussende Reaktionen suchte man auf Seiten von Hertha BSC an diesem Tag vergebens. Auch bei Stuttgart seinerzeit war Babbel ein guter Trainer - solange es gut lief. Aus Krisensituationen kam er selbst bisher kaum heraus. Damals musste die parallel laufende Ausbildung zum Übungsleiter herhalten. Ein Pfund was er bei Hertha nicht mehr in die Waagschale werfen kann. Aber gut - bisher ist ja noch nix passiert, 10 Punkte aus 4 Spielen eine solide Ausgangssituation und weit davon entfernt einen Trainer und seine Fähigkeiten in Frage zu stellen. Ich persönlich stehe ja von jeher kritisch zur Babbelschen Personalie, da er den Beweis seiner Qualifikation bisher auch aufgrund seines Alters noch gar nicht erbringen konnte und im Grunde keiner weiß, ob das selbstsichere ewige Lachen das einzige ist, was er als Motivation vorbringen kann. Die bisherigen Spiele hätte auch der Platzwart mit gleichem Erfolg auf der Trainerbank bewältigen können, dafür ist der Hertha Kader einfach zu gut. Es bleibt also abzuwarten, was passiert wenn es mal gegen andere Mannschaften schlechter läuft, als gegen die Unioner.

Zu diesen bleibt zu sagen: sie haben den Kampf angenommen, Gras gefressen und ihre eigentlich im Vorfeld kaum zu leugnende Unterlegenheit durch absoluten Willen und Motivation wett gemacht. An der ein oder anderen Stelle vielleicht etwas zu übermotiviert, aber dazu wurde schon alles gesagt. Stellenweise hat Union deutlich den Spielaufbau kontrolliert, zwar ebenso unnötige Ballverluste hinnehmen müssen, aber niemals aufgehört nachzusetzen um den Ball (meist erfolgreich) wieder zurück zu gewinnen. Union machte Druck, ließ sich vom frühen Rückstand so gut wie gar nicht beeindrucken und glaubte von Anfang an daran das in diesem Spiel was geht und wurde am Ende völlig verdient mit dem Ausgleichstreffer belohnt. Ein Sieg wäre vielleicht am Ende zuviel des Guten gewesen, wenn auch nicht unverdient - aber wer Chancen nicht nutzt kann eben nicht als Sieger vom Platz gehen. Die Klasse der jeweiligen Kader zeigt sich vor allem darin: Hertha reicht eine einzige Chance um das Spiel nicht zu verlieren, Union erkämpft mit gefühlten 20:1 Torchancen ein 1:1 Unentschieden. Auf Seiten der Hertha bleiben, dieses Spiel mal als Maßstab genommen einige unsichere Fragezeichen was das Projekt Wiederaufstieg angeht. Auf Seiten der Unioner - ebenfalls dieses Spiel zum Maßstab genommen - sollten eigentlich keine Bedenken bestehen was den Klassenerhalt angeht. Nur inwieweit man auf beiden Seiten dieses Spiel als Maßstab nehmen kann? Wie schon am Anfang erwähnt: Fußball ist am Ende eben doch mehr als theoretische und strategische Planspiele.

In diesem Sinne, Hahohe ... Eisern Union
Wir freuen uns aufs Rückspiel :-)

12. September 2010

Die Luft ist raus, so scheint es ...

Noch 5 Tage bis zum Derby und alles scheint irgendwie so .. ähem *unspannend*. Die Fronten scheinen geklärt. Während Hertha nach 3 Spieltagen die maximale Punktausbeute vorweisen kann und somit den Erwartungen und sebst gesteckten Zielengerecht wird, taumelt Union angschlagen mit einem Punkt am Tabellenkeller. Nur ein paar noch jämmerlichere Gestalten aus Ingolstadt, Düsseldorf und Bielefeld belegen vor Union mit 0 Punkten die Abstiegsränge. Ja wenigstens stht man vor den doofen Düsseldorfern, mag sich der optiomistische Unioner denken.
Die angriffslistigen Töne von vorder Saison sind verstummt. Die scheinbare Überlegenheit der alten Tante schon im Vorfeld des Derbys kleinlaut anerkannt, hoffen einige auf Seiten der rot-weissen insgeheim, man möge sich nicht mit mehr als 0:4 oder 0:5 vom Platz jagen lassen und fürchten vielleicht schon ein 0:8 der anderen Art. Und mal ehrlich: schaut man sich die Vorzeichen an, so scheint wohl nur noch die Höhe des Sieges von Hertha BSC am Freitag in der Alten Försterei eine Diskussion wert zu sein. Aus allem anderen, oder gar einer Begegnung auf Augenhöhe, einem Anspruch eine Konkurrenz sein zu können, ist im Vorfeld irgendwie die Luft raus. Das Derby droht zum Streichelzoo, statt einer feurigen und heißen Standortdebatte zu verkommen.

Doch diese Situation ist es, die im Vorfeld von einigen als die "schwierigste" beschrieben wurde. Einigen blau-weissen wäre es lieber, sie würden einer Union Mannschaft begegnen die mit einem gutem Saisonstart vielleicht doch etwas zu optimistisch diesem Spiel entgegen sieht. Einem 1. FC Union der mit der Leichtsinnigkeit eines übermütigen Herausforderers nur zu verdient in seine Schranken gewiesen werden muss und kann. Stattdessen kommt es anders. David gegen Goliath wie es aucvh im Vorfeld anhand der Tabellensituation kaum besser seine Wiederaufersteheung feiern könnte. Schlimmer noch. Auf der anderen Seite ein 1. FC Union der angeschlagen ist, der mit dem Rücken zur Wand steht. Der in seinem zweiten Saisonheimspiel einen Fehlstart vermeiden MUSS. Der vor eigenem Publikum einen Fehlstart vermeiden will. Der vor allem von seinem Anhang gepeitscht werden wird, bei dem weniger zählt ob man verliert oder gewinnt, sondern WIE MAN KÄMPFT. Und das VOR ALLEM in einem Derby. Das worst case ist eingetreten. Hertha BSC reist an die Alte Försterei mit einer Ausgangslage in der man eigentlich nur verkacken kann, eben weil im Vorfeld nur die Höhe des Sieges offen zu sein scheint. Union steckt in einer Situation in der sie eigentlich nichts mehr zu verlieren haben, in denen keiner mehr mit ihnen rechnet. Eine Underdog Situation wie zu sie klarer nicht sein könnte - und gerade deshalb für eine Überraschung gut. Wäre nicht das erste mal, das die Unioner gegen Fürth und Paderborn verkacken. Das war auch letzte Saison kaum anders, während man gegen scheinbar im Vorfeld hoch überlegene Gegner wie Augsburg und Pauli zu Hause ein Team sah, welches kratzte und biss- und am Ende im Falle von Pauli auch verdient gewann. Die Luft ist also nur oberflächlich betrachtet raus. Unter der Oberfläche glimmt die Glut und kann sich am Freitag zu einem offenen Feuer entwickeln.
Hertha kann im Moment nur einen Fehler machen: Die Situation unterschätzen!
Die beiden letzten Gegner von Hertha sind beide noch unter Union in der Tabelle platziert, die diocken Brocken stehen allesamt noch bevor. Was also sind die Siege wert, außer ein im Vorfeld dees Derbys zu großes Gefühl der Sicherheit zu schüren, dass man sehr wohl durch diese zweite Liga spazieren kann?'
Im Grunde, seien wir mal ehrlich - ist vor dem Derby alles GENAU so, wie es sein muß und sein soll. Der Underdog empfängt den Favoriten. Das ist exakt die Situation die tausendmal mehr polarisiert, als ein Duell zweier Vereine auf Augenhöhe es je sein kann. Gerade WEIL im Vorfeld alles soooo klar zu sein scheint, weiß keiner was am Freitag in der Alten Försterei passiert.
In diesem Sinne
Ha Ho He ... Eisern Union :-)

28. August 2010

Nur noch zwei...

... nämlich genau 2 Spieltage noch, bis zum Berliner Derby. Der zweite Spieltag läuft und die Spannung in der Stadt steigt. Die Medien machen sich bereits warm mit ihrer Berichterstattung zum Derby, welches 
Gerüchten zu Folge bereits auf Sonntag den 19.09. terminiert ist, nun auf Freitag den 17.09. terminiert ist.
Wie machen sich unterdessen beide Vereine? Union sucht noch nach jeglicher Form. Nach einer unterirdischen Darbietung im Pokal gegen Halle bereits ausgeschieden, dem Auftaktspiel in Aachen ein 2:2 entrungen und gegen Fürth wiedermal kein Sieg. Hertha im Pokal in Runde zwei und gegen Oberhausen vor der respaktablen Kulisse von 48000 Zuschauern den ersten Ligasieg und den ersten Heimsieg seit gefühlten Menschengedenken eingefahren. Wirklich überzeugend war die Leistung gegen Oberhausen im Grunde nicht, aber am Ende dennoch verdient.
Nun warten wir gespannt was am Montag in Düsseldorf passiert. Sollte Union dann auch noch den dritten Spieltag in Paderborn vergeigen und Hertha bis dahin vielleicht schon 7 oder gar 9 Punkte auf dem Konto haben, ständen die Zeichen im Grunde gut für eine erste "Sensation". Beide Vereine hätten am vierten Spieltag auch im Tabellenbild die Ausgangssituation eingenommen in denen sie sich am wohlsten fühlen. Hertha als Aufstiegsfavorit an der Tabellenspitze - Union als Underdog irgendwo im Tabellenkeller. Eine Konstallation wie geschaffen für eine David gegen Goliath Neuauflage. Bei Hertha wäre es nichts neues ein wichtiges Spiel zu vergeigen, wenn die Höhe des Sieges eigentlich nur Formsache zu sein scheint. Union hingegen liegen umkämpfte Siege in im Grunde aussichtslosen und unerwarteten Situationen. Man darf also gespannt sein. 

Meine Prognose lautet: je deutlicher Hertha vor dem 4. Spieltag VOR Union steht und je schlechter der Unionstart bis dahin verläuft - desto größer die Warscheinlichkeit, das Union das Ding in einer heiß umkämpften Partie durch ein überraschendes 2:1 nach Hause bringt. IMHO ist eine im Vorfeld *deutliche* Unterlegenheit Unions die einzige Ausgangslage in denen ich den Wuhlheidern zutraue das Spiel am Ende zu gewinnen. Bei jeder anderen Ausgansgsituation sehe ich Hertha klar im Vorteil. Verrückt oder? ^^

Bis dahin werden aber die Kartenvergabe Diskussionen in beiden Fanszenen nochmal hoch kochen. Die Herthaner sind nicht glücklich mit der Glückslotterie in der die Karten verlost werden, bei den rot-weissen ist man unglücklich darüber, daß Vereinsmitglieder nichtmal *eine garantierte* Karte bekommen, während DK Inhaber zu ihrer festen Dauerkarte sogar noch eine zweite Karte erwerben können. Gut möglich das dort also Dauerkarteninhaber noch eine Karte übrig haben während manche Mitglieder in die Röhre gucken.
In Fankreisen stehen die Zeichen jedenfalls mittlerweile auf voll entfachtes Derbyfieber und das wird die kommenden 3 Wochen sicher noch um einiges steigen.

Man lies sich!

30. Mai 2010

Die Vorfreude der Rot Weissen

Blick in die Vergangenheit
Warum eigentlich herrscht auf Seiten Unions eine deutlich größere und spürbarere Vorfreude als im Hertha Lager? Bereits Monatelang vor dem feststehenden Abstieg füllte das Thema Seiten im Unionfanforum. "Die blanke Schadenfreude" - möchte man den Wuhlheidern unterstellen. Aber ganz so einfach ist es am Ende nicht. Dazu muß man einfach mal die Gesamtsituation der Uniongeschichte betrachten. Im Ostberliner Wahrnehmunsgbild spielten die Eisernen quasi immer die erste Geige. Unabhängig ihres sportlichen Abschneidens oder Ligazugehörigkeit konnte sich Union schon zu DDR Zeiten der größeren Publikumsgunst gewiss sein und Sympathie und Aufmerksamkeit in der gesamten Republik auf sich ziehen. Nach der Wende und der Neueingliederung der ostdeutschen Fußballvereine in den DFB, kam man dann jedoch kaum über die Drittklassigkeit hinaus. Zwischen 1991 und 1994 wurde man zwar gleich 4 mal hintereinander Ligameister, scheiterte dann aber an der Relegation oder an Lizenzentzügen/verweigerungen. Zehn Jahre und etliche Fastbankrotts lang sollte es dauern, bis man 2001 zum ersten mal wieder im deutschen Profifußball wahrgenommen wurde. In der Zwischenzeit bildete jedoch Hertha BSC - bis Mitte der Neunziger kaum mit mehr Aufmerksamkeit bedacht - das Synonym für "Berliner Fußball" und nutzte diesen Vorteil auch um eine komplette Fangeneration in der Stadt und dem Umland abzuschöpfen und zu binden. Der gemeine Unioner sehnte sich in der Zeit nach Fußballhighlights, die in der Dritt oder zwischendurch gar Viertklassigkeit eher rar gesäht waren. "Highlights" im Sinne eines Unioner muss dabei nicht zwangsläufig mit "von Erfolg gekrönt" gleichgesetzt sein. Sondern ein Highlight ist dabei lediglich eine "besondere Herausforderung". Je weniger man dabei gewinnen konnte, desto größer eigentlich der Highlightfaktor der sich auf reines "Erleben einer Konstellation XY" limitieren lässt. 

Niemand wird wohl bezweifeln, das ein Stadtderby das Potential zu einem solchen Highlight hat. Gegeben hat es davon natürlich auch in der Unterklassigkeit einige. Aber was bringt einem ein Derby gegen TeBäh an Herausforderung? Fantechnisch gesehen so interessant wie Berolina Strahlau, oder SC Verl. Gegen ein paar hundert versprengten Lila-weissen Anhänger, selbst bei deren Heimspiel, mit tausenden rot-weissen in den Gessangswettstreit zu treten ist so spannend wie gegen den Wind zu pinkeln. Zu wirklicher Brisanz reichten die Spiele auch nicht, trotz der Situation Anfang der Neunziger als TeBäh Profiteur der rot-weissen Lizenzentzüge war. Bleibt das Stadtderby gegen den verhassten Un-Club aus H-Town. Klar war hier traditionell eigentlich immer Pfeffer drin. Aber solche Derbys in Liga 3, 4 oder im Berliner Stadt Pokal gegen einem Verein, den man am liebsten nie mehr wieder sehen wollte, sind auf Dauer auch unbefriedigend. Kurzzeitig waren es eher die Spiele gegen Babelsberg 03, die so ein wenig Highlight Charakter hatten. Zum einen weil es entfernungstechnisch fast ein Stadtderby war und zum anderen, weil diese Spiele sogar eine Saison lang in der Zweiten Bundesliga stattfanden und somit wenigstens etwas von der großen Fussballöffentlichkeit versprach, nach welcher sich der Unioner in seiner Wahrnehmung sehnt.

Blick in die Zukunft
So richtig gerecht werden konnte seit 20 Jahren keine Spielansetzung mehr der Sehnsucht nach einem "Highlight", wenn man mal von den Viertel-, Halb- und Finalspielen im DFB Pokal und dem ein oder anderen Relegationsspiel wie dem Elfmeterdrama in Osnabrück absieht. Ein Derby das kein wirkliches war, eins das mangels Masse langweilte und eins, auf das man lieber gestern statt heute verzichtet hätte. Doch JETZT ist Hertha abgestiegen. Der schier übermächtige Verein aus der eigenen Stadt, so nah und doch so unerreichbar, meist zwei Klassen über einem, der allein schon aus diesem Grund die Aufmerksamkeit in der öffentlichen Wahrnehmung auf sich zieht. Jetzt in einer Liga. Mit den selben sportlichen Gegnern. Und zwei Spielen gegeneinander. Es geht den meisten Unionern wohl kaum um Schadenfreude. Auch nicht primär darum, die blau-weissen sportlich im direkten Duell zu besiegen. Es geht einfach darum, dieses Spiel überhaupt vor der Brust zu haben. Ein Spiel bei dem es um was geht. Ein Spiel dem man entgegen fiebert. Ein Spiel welches getrost als "Highlight" bezeichnet werden kann. Und das noch in der Lieblingsrolle der Köpenicker - der des Underdogs. Sportliche Brisanz aufgrund der gleichen Spielklasse, lokale Brisanz weil die Anhänger des Gegners auch im Freundes,- Bekannten,- und Kollegenkreis zu finden sind und man sich gern gegenseitig befrotzelt. Öffentliche Brisanz und höchstmögliche Aufmerksamkeit, weil es einfach keinen weiteren höherklassigen Rivalen, in dessen Schatten einfach alles andere untergeht. Endlich gibt es ein Spiel, das man auch haben will. Keine lilalangeweile oder weinrote Vergangenheit. Man will DIESES Spiel. Gegen einen Lokalrivalen der ein deutlich unterhaltsamer und gern gesehenerer Gast und Gastgeber ist, als es einer der anderen beiden Derbykandiaten der letzten Jahre jemals war und sein wird.
Es ist die Möglichkeit ein neues Kapitel in der Union Geschichte aufzuschlagen, statt in der ewig gestrigen gefangen zu sein. Berlinderby. Endlich die Chance das dieses Wort für den sportlichen Vergleich der beiden höchstklassigen Berliner Vereine im deutschen Fußball steht, statt für unterklassige Nachwendezeitgekicke.
Das anstehende Derby ist Gegenwart, Zukunft, Herausforderung und Highlight in einem. Deswegen die bei einigen schon seit Monaten sich abzeichnenden Vorfreude ....
Wir lesen uns!

24. Mai 2010

Zwischen Historie und Hysterie (und alle so: yeah!)

Mein heutiger Beitrag dreht sich wiedermal um ... Hertha BSC. Dabei sollte es sich in diesem Blog eigentlich um beide Vereine zu etwa gleichen Teilen drehen, allerdings ist es um den 1.FC Union Berlin recht ruhig dieser Tage. Deren Amateure stehen vor dem möglichen Aufstieg in die Oberliga und deren Erste sieht einer relativ entspannten Sommerpause entgegen. Klar. Saisonziel erreicht, punktuelle Verstärkungen für die nächste Saison stehen an. Da werden noch so 3-4 Namen durch den Sommer geistern - damit hat es sich dann aber schon mit mit Neuigkeiten über die Sommerpause. Es liegt in der Natur der Sache das die Entwicklung bei und um Hertha BSC ob der anstehenden Zweitligasaison sich auch in der Sommerpause deutlich aufregender gestalten wird. Also auf gehts zu ein paar Betrachtungen Richtung Charlottenburg:

Der Abstieg und das Saisonende sind gerade zwei Wochen alt und schon wirft ein Blick in die Berliner Medien die Frage auf: Wo sind sie hin die kritischen Stimmen? Wo sind sie hin die (berechtigten!) Fragen zu Vereins, Führungs und Transferpolititk? Hertha BSC hat taktisch zum richtigen Zeitpunkt den neuen Trainer vorgestellt. Beim Krisengespräch mit den Fans, nur kurz vor der anstehenden Mitgliederversammlung hat die gezündete Nebelkerze namens Markus Babbel schon ihre erste Schuldigkeit getan und die aufkeimende Unruhe verstummen lassen. Zum Timing und taktischen Positionierung dieses Manövers MUSS man Hertha BSC uneingeschränkt gratulieren. Das Ergebnis bei Fans, in Foren und in der Berliner Presse spricht für sich. Ob diese Aktion allerdings auch inhaltlich richtig war wird und kann sich erst frühestens ab Ende August zeigen. Und dennoch ist der gerade erst vollzogene Abstieg bereits Geschichte. Längst vergangene Historie. Eine inhaltliche Aufarbeitung hat, und wird nach aktuellem Stand wohl nicht stattfinden. Man steckt schon in der nächsten Epoche namens Babbel, welcher jung und unerfahren als neuer Heilsbringer präsentiert wurde und bereits als solcher gefeiert wird, ohne auch nur die Chance gehabt zu haben diese Vorschußlorbeeren zu rechtfertigen.
Zehn Jahre möchte er gern bleiben und "endlich mal die Ostkurve hinter sich haben". Soso.
Nachdem Markus Babbel gerade mal 5 Tage in der Stadt war, hat sich die Außen-, und auch die Selbstwahrnehmung von Hertha BSC scheinbar um 180 Grad gedreht.
Babbel wird bereits jetzt für eine Arbeit gefeiert, von der er selbst noch keinen Handschlag erledigt hat. Es gibt nach wie vor weder einen kompletten Kader, es gab (natürlich) noch kein gemeinsames Training, geschweige denn das erste Tor oder gar den ersten Punkt. Und trotzdem hat es Hertha BSC geschafft mit einer Art Hysterie die gerade noch gegenwärtliche Situation zur Historie zu degradieren.
- Babbel wird auf die Jugend setzen (und alle so: yeah!)
- Babbel wird zudem Raffael, Ramos, Drobny und vielleicht sogar Friedrich halten (und alle so: yeah! - zumindest im Fall Friedrich so halb).
- Babbel wird alles besser und anders machen als seine Vorgänger (und alle so yeah!)
- Babbel wird persönlich 70.000 Zuschauer zu den Spielen gegen Osnabrück und Paderborn ins Oly karren (und alle so: yeah!)
- Babbel wollte sowieso und schon immer nur einmal irgendwie bei oder zu Hertha BSC gehören (und alle so: yeah!)
- Babbel hat bestimmt sogar den Plan dabei um Herthas Schuldenloch zu stopfen (wers glaubt ... egal trotzdem alle so: yeah)
und zu guter letzt:
- Babbel wird Punkte zu hunderten einfahren, die Gegner mit Feuerbällen aus seinen Augen verzehren und mit Blitzschlägen aus seinem Arsch. (und alle so: 
BRAVEHEART OH YEAH!)

Keiner fragt mehr danach, ob der Verein nicht einfach unprofessionell geführt wurde oder gar noch geführt wird. Es spielt fast keine Rolle, ob Michael Preetz auf einer Sponsorenveranstaltung auf höchst amateurhafte Art und Weise verlauten lässt man wäre sich mit Ramos und Rafael einig, obwohl dem noch nicht so ist. Ein Schelm wer böses dabei denkt. Wollte man sich da etwa unangenehmen Sponsorenfragen entziehen, oder lediglich etwas blenden um mögliche Zauderer unter den potentiellen Geldgebern bei der Stange zu halten? Sollten Ramos und Rafael tatsächlich bleiben hat Preetz taktisch erneut alles richtig gemacht.
Aktuell sollte man allerdings realistisch einschätzen, dass aus dem halben Kader eines Bundesligaabsteigers, verstärkt mit namentlich noch nicht näher benanntem eigenen Nachwuchs noch lange kein Aufstiegskandidat wird. Aber vor dieser Erkenntnis und dem möglichen Fazit, das nach wie vor Dilletantismus die Einschätzung und das Handeln der Hertha Verantwortlichen dominieren, steht im Moment die Person Markus Babbel. Ich möchte bezweifeln das Babbel *wirklich* ahnt und eine Vorstellung davon hat was ihn hier in Berlin, dem medialem Umfeld, der Zweiten Liga und Hertha BSC insbesonderem erwartet. Er wäre nicht der erste Trainer der am Ende einsehen muß, dass die mediale Öffentlichkeit, die Art und Weise von Druck, Anspruch und der Presse in Berlin ein ganz anderes Kaliber hat, als man es von anderen Vereinen und Städten wie z.B. München gewohnt ist.
Man möchte allen Hertha Freunden und Mitgliedern zurufen: bleibt kritisch! Hinterfragt das Handeln und die Hintergründe von Präsidium und Management in der Vergangenheit, der Gegenwart und auch der Zukunft. Für euch und für den Verein! Allerdings wird und wurde die Personalie Babbel bisher so geschickt inszeniert, das eine kritische Auseinandersetzung und die Selbsterkenntnis im Moment eben nur ein Zweitligaverein zu sein komplett überstrahlt wird. Angelehnt an einen gerade in Berlin dahinsiechenden anderen Ex-Bundesligisten befürchte ich angesichts des Babbel Hypes schon erste Fan Bekundungen ala "Mit 
Winnie Babbel in die Championsleague".

Man kann für Hertha BSC nach wie vor nur hoffen, dass die Verantwortlichen wissen was sie tun. Den Beweis dafür sind MP und WG über ein gesamtes Jahr hinweg allerdings KOMPLETT schuldig geblieben. Warum sollte sich das also innerhalb 5 Tagen Babbel'scher Anwesenheit in der Hauptstadt radikal ändern? Worauf begründet sich die aufkeimende Hysterie das jetzt plötzlich "alles anders wird"? Babbel hat einmal als Trainer mit Stuttgart die zweitbeste Rückrunde aller Mannschaften gespielt. Toll. Was aber sagt das aus? Im Grunde nichts. Da gibt es einen Trainer der schon 5 mal aufgestiegen ist, drei mal davon sogar direkt nach einem Abstieg, der schon zweimal mit einem selbst zusammen gestellten jungen Kader ein DFB Pokal Finale erreicht hat (etwas wovon HBSC gefühlte 56478383993 Jahre träumt) - dieser Trainer heisst Friedhelm Funkel. Was solche "Erfolge" letztendlich wert sind, hat die zurückliegende Saison deutlich genug gezeigt. Nichts. Da kann man nur hoffen, das der Schein des Markus Babbel kräftig genug leuchtet um die ersten 5 Spieltage zu überstehen. Mit einem Team das erst noch zusammengestellt werden muß, mit einer Vereinsführung die erst noch nachhaltig beweisen muß, das sie aus Fehlern lernen-, und auf diesen Lernprozess basierend auch handeln kann. Auch wenn spätestens nach der Babbelvorstellung für Fans, Medien und Vereinszugehörige der Aufstieg nur noch Formsache zu sein scheint. Die Realität in Form des Zweitligaalltags steht ALLEN noch bevor. Eine komplette, harte Saison lang in der sooooo viel passieren kann. Außer etwas Augenwischerei, schönreden vor Geldgebern und dem Namen "Babbel" ist aber noch NICHTS geschehen was auch nur annähernd die Stimmung rechtfertigt, die hier in der letzten Woche inszeniert wurde. Statt prominenten Namedropping ist harte Arbeit gefragt. Es bleibt nach wie vor spannend die nächsten Tage und Wochen. Mögen Preetz & Co am Ende doch wissen, was sie tun. Möge Babbel der Heilsbringer sein als der er vorab gefeiert wird - ich will der erste sein der an dieser Stelle zum Wiederaufstieg gratuliert. Im Moment ist lediglich bewiesen, wie sehr Hertha und die Presse sich gegenseitig zu inszenieren wissen und dabei Fehler und Probleme verdrängt und vergessen zu sein scheinen. 

Wir lesen uns

18. Mai 2010

Das Zweitliga Gesicht 10/11 ist komplett

Seit heute / bzw gestern herrscht nun Gewissheit über die Zusammensetzung der zweiten Bundesliga in der kommenden Saison. Nicht ganz unwichtig, denn das Derby allein ist ja am Ende doch nicht alles. Nun, was bleibt festzuhalten? Es kommt nicht zur interessantesten 2. Liga der letzten Jahrzehnte. Aus den Bundesliga Absteigern Hannover und Nürnberg ist nichts geworden. Ebensowenig mit den Aufstiegen von Braunschweig oder Jena. Aus Publikumsicht und daher auch finanziellen Aspekten schmerzt der Ausgang der Relegation dann zusätzlich.
Ein FC Augsburg, der zwar ansehnlichen Fußball spielt und zumindest historisch gesehen eine Art Traditionsverein darstellt, welcher allerdings nach Jahren der Unterklassigkeit seit 2006 unverhältnismäßig gewachsen ist. Wirtschaftlich samt 
neuem Stadion neuer Arena top, Fanmäßig allerdings muss man die Unterklassigen 80er und 90er erst noch verkraften. Zu Hause 30.000 Eventies in der Arena, aber ins nur 145km entfernte Nürnberg bei einem Spiel um den Erstliga Aufstieg gehen 2000 der 4500 zur Verfügung stehenden Karten ZURÜCK! Das verstehe aus Berliner Sicht mal einer. Ich meine mit unrühmlichen Besucherzahlen in den unteren Klassen kennen wir uns aus, aber WENN ES DRAUF ANKOMMT muss doch mehr drin sein als 2000 Seelen über 1,5h Autobahn zu schleifen. Mit Union fuhren im Jahr 2000 knapp 3500 Leute ins 430km entfernte Osnabrück zum Relegationsrückspiel. Und das bei einem damaligen Heimspielschnitt von 5500 Zuschauern. Auch was Hertha trotz Abstiegsnot in der zurückliegenden Saison auswärts in Köln oder Leverkusen dabei hatte, kann sich sehen lassen. Bleibt zu hoffen, dass der FC Augsburg in der kommenden Saison wenigstens sportlich wieder gut dabei ist, um wenigstens etwas sportliche Brisanz und somit gesteigertes Zuschauerinteresse bei den Berlinern hervorzurufen.
Eine Etage tiefer hatte die Relegation noch dramatischere Folgen. Ein "Ausverkauft" Kandidat für die Alte Försterei und ein mindestens 30.000+ Garant im Olympiastadion verabschiedet sich mit Hansa Rostock in Liga drei. Dafür steigt mit Ingolstadt ein Verein auf, bei dem beide Berliner Clubs das Erreichen der 10000 Zuschauergrenze als Erfolg werten dürften. Ganze 3500 Heimzuschauer und in Rostock ein sagenhafter 47 Personen Mob bilden fantechnisch das Fundament der Schanzer. Ich bin sicher mit dem bereits in der Fertigstellung befindlichem Audi-Sportpark in Ingolstadt werden sie dort bald ausverkaufte Heimspiele beklatschen können. Auswärts wird man kaum mehr Zuschauerinteresse generieren können, selbst wenn die Ingolstädter eine gute Rolle in Liga 2 spielen sollten.
Geht man davon aus das Hertha und Union sich in Zukunft die Zuschauergunst auch bei Auswärtsfahrern der Gastvereine teilen müssen, ist die Zweite Liga längst nicht mehr so spannend wie sie hätte sein können ... aber dennoch interessant genug für eine erste Begegnung der beiden Hauptstadtvereine in sportlicher Konkurrenzsituation. Halten wir also fest:
Die Zweite Bundesliga der Saison 2010/2011 
Hertha BSC Berlin
1. FC Union Berlin
Fortuna Düsseldorf
Energie Cottbus
Karlsruher SC
VfL Osnabrück
Alemannia Aachen
VfL Bochum
1860 München
Wismut Aue
FC Augsburg
MSV Duisburg
DSC Arminia Bielefeld
Greuther Fürth
SC Paderborn
Rot-Weiss Oberhausen
FC Ingolstadt
FSV Frankfurt
Wobei die scheinbar lose Reihenfolge ruhig als Interessenplatzierung gewertet werden darf :)
Hier nun die ultimativen berlinderby Blog Kommentare:

Hertha BSC Berlin, 1. FC Union Berlin:

Klarer Fall. Das Derby kommt. Alles andere in diesem Zusammenhang ist absolut Zweitrangig. :-) Je nach Saisonstart könnte für Hertha der Wiederaufstieg drin sein, allerdings ist HBSC im Moment noch eine reine Wundertüte. Ein Trainer Markus Babbel kann auch nach hinten losgehen und mit einem mißratenem Saisonstart wächst der Druck ins unermessliche. Wie sowas enden kann hat die aktuelle Saison zu Genüge gezeigt. Normal sollte aber zumindest ein weiterer Abstieg kein Thema sein. Für Union wäre der erneute Klassenerhalt und evtl der ein oder andere Punkt aus einem der Derbyspiele wohl schon ein als erfolgreich zu verbuchender Saisonverlauf.
Fortuna Düsseldorf
Ein Traditionsverein erwartet Berlin und Berlin erwartet die Fortuna. Schade das einige Teile der Fortuna Fan Klientel sich bereits im Vorfeld Vereine zu "Feinden" machen, die dies nicht sein müssten. Über Hertha ist man im dortigen Forum bereits genauso am "dissen" wie in den goldigsten Union Threads. Allerdings sollten die Spiele gegen die Fortunen zu den Zuschauerträchtigsten der kommen Zweitligasaison avanchieren. Sowohl in Berlin als auch in Düsseldorf. Zudem könnte sich hinter Fortuna auch ein direkter Konkurrent für Hertha um den Aufstieg verstecken. Potential vom Umfeld und Vereinspolitik hierfür ist jedenfalls vorhanden.

Energie Cottbus

Wird sich weiter in der Zweiten Bundesliga festsetzen. Ich glaube nicht an ernste Aufstiegsambitionen der Lausitzer. Für Unioner trotz des herbeigeredeten "Ost-Derbys" ein Spiel das mehr und mehr an Interesse verliert. Zum einen weil es nun das einzig wahre Derby in der Stadt gibt und zum anderen weil Unioner bei "Cottbus" wohl noch an DDR Oberliga/Liga Zeiten denken und Cottbus dort aus Fankultureller Sicht nie eine ernste Rolle gespielt hat. Für Hertha mag diese Begegnung aufgrund der kürzer zurückliegenden Bundesliga Duelle im gleichen Einzugsgebiet noch interessanter sein. Ob der regionalen Nähe werden alle 4 Spiele zwischen Berlin und den Lausitzern gut besucht und interessant sein.

Karlsruher SC

Für Herthaner das Higlight in Form eines Freundschaftsspiel mit den Blau-Weissen Leidgenossen, ohne die man vielleicht in der zurückliegenden Saison gar nicht abgestiegen wäre. Was muß der Club die Hertha auch am letzten Spieltag mit 4:0 aus dem Wildpark schießen, war man doch längst abgestiegen. So vermasselte man den Charlottenburgern die Championsligue Quali und damit auch einen ganzen Haufen Kohle und damit einhergehend auch die Weiterverpflichtung eines Woronin und/oder Pantelic, mit denen man kaum dieses jetzt anstehende Zweitligaduell vor der Brust hätte. Für die Köpenicker sind die Spiele gegen den KSC hingegen ein kleiner Saisonhöhepunkt weil man ob der bestehenden Freundschaft zum Stadtrivalen ein gefühltes "zweites Derby" austragen wird. So wird der KSC unabhängig seines sportlichen Abschneidens bei beiden Partien in den Berliner Stadien für gesteigertes Interesse sorgen.

VfL Osnabrück

Stimmgewaltig und vielseitig an der Bremer Brücke und mit einem ansehnlichen Mob in Berlin werde die Osnasen anrücken. Mit den Unionern seit dem legendären Elferkrimi in der Relegation 2000 irgendwie "verbunden", mit Hertha höchstens angesichts diverser DFB POkal Ansetzungen kollidiert, sind die lila-weißen wenigstens ein Hort lebendiger und traditioneller Fankultur. Wie viel Zuschauer die Ansetzungen in Berlin generieren können, wird sicher auch die sportliche Brisanz entscheiden. Topspiel, wenn auch Osna gut in die Saison startet. Müder Kick wenns für keinen mehr um was geht.
Alemannia Aachen
Der stille Zweitliga Dauergast mit kurzem Erstliga Abstecher. Traditionsclub, gewachsene Fankultur und eigentlich immer nett. Aachener sind eigentlich immer gern gesehene Gäste. Oft zahlreich, seltenst negativ in Erscheinung tretend. Vom sportlichen Potential her schwer einzuschätzen zwischen Graue Maus und Top-Club mit Aufstiegsambitionen.

VfL Bochum

Der unangenehmste Absteiger. Zum einen wohl Zuschauertechnisch sicher nicht der Kassenschlager, da zuviel Graue Maus Image. Dafür allerdings mit der größten Aufstiegserfahrung (5 Aufstiege in den letzten 15 Jahren). Beim letzten mal 2005 wurde nach dem Abstieg der direkte Wiederaufstieg erreicht (als eine der wenigen Mannschaften überhaupt, denen das gelang) Aufstiegskandidat #1.
1860 München
Endlich, ja endlich mal sollte Zettel Ewald doch aufsteigen können. Der ewige Kandidat um den Aufstiegsplatz und am Ende doch kaum mehr als Mittelmaß. Wenn die Löwen endlich mal Frieden mit einer Heimspielstätte schließen würden, könnte es vielleicht auch mal mit dem Aufstieg klappen. Meine Prognose: Wenn (vielleicht) im Münchner Oly, dann (vielleich) Aufsteiger #2. In der aktuellen Saison sind die Giesinger aber den Beweis für die Berechtigung jegliche Aufsteigsträume schuldig geblieben. Wenns bei den Sechzigern gut läuft versprechen die 4 Partien auch eine hohes Maß an Zuschauerinteresse. Ansonsten wenigstens 2 mal gähnende Langeweile in der Münchner Allianz Arena

Wismut Aue

Werden wie gewohnt bodenständig arbeiten und den Klassenerhalt sichern wollen. (und dies auch schaffen) Können meinetwegen mit Cottbus die "Ost-Meisterschaft" unter sich austragen. Ansonsten eine eher unspektakuläre Ansetzung, die bei Union wegen der gemeinsamen DDR-Oberliga Vergangenheit wohl etwas populärer sein wird.
FC Augsburg
Ausverkaufte Heimarena und 300 Auswärtsfahrer. Aber nur falls den Schwäbischen Bayern nochmal so eine gute Saison gelingt. Spielt Augsburg vorne mit und ähnlich ansehbaren Fußball wie in der zurückliegenden Saison könnte es schon den ein oder anderen zusätzlichen Zuschauer ins Oly oder in die AF locken.

MSV Duisburg

Immer mal wieder als Geheimtip für den Aufstieg gehandelt. Sportlich sicher mit Potential. Fantechnisch durchwachsen. Wenns gut läuft schnell mal ausverkauftes Haus, ansonsten aber die ersten, die nach ner schlechten Halbzeit pfeiffen und zum nächsten Spiel nichtmal mehr die 10000er Zuschauergrenze überschreiten. Eher kein Topspielcharakter.
DSC Arminia Bielefeld
Werden, falls nicht noch die Lizenz mangels Kohle flöten geht, deutlich kleinere Brötchen backen müssen. Sind grandios am Ziel Wiederaufstieg gescheitert. Sollten mahnendes Beispiel für Hertha BSC sein, wie schnell es gehen kann sich beim Saisonziel finanziell zu übernehmen. Werden noch wenigstens 1-2 Jahre brauchen bis sie sich gefangen haben.
Greuther Fürth
Der ewige Aufstiegskandidat. Am Ende doch nur graue Zweitliga Maus. Unberechenbar und am Ende würde es nichtmal jemand merken wenn sie nicht dabei sind.
SC Paderborn
Tolles "Stadion" mit Dixi-Klo Plastik Charme. Brauch aus Berliner Sicht kein Mensch. Erster Kandidat für ein "knapp nur 10.000 Zuschauer" Spiel im Olympiastadion.
Rot-Weiss Oberhausen
Seit Jahren bemüht das Image eines "Malocher-Clubs" aufzubauen. So richtig mit ehrlichem Background und urwüchsiger Zielklientel. Bleibt am Ende dann doch nur der "ach da war ja noch einer" Club aus dem Pott. Ähnlich wie Fürth. Wären se nicht da, würd auch keiner nach fragen.
FC Ingolstadt
Selbst wenn die Schanzer als Tabellenführer zum Tabellenzweiten Hertha BSC anreisen würden hätte diese Ansetzung in 10 Jahren kein Topspielcharakter. Ingolstadt, Hoffenheim, Wolfsburg ... Nä. Zweiter Kandidat für ein Spiel das im Oly keine 15.000 Zuschauer anlockt.
FSV Frankfurt
FSV wer? Achja. Sorry. Ich hab ja Sympathie für kleine Vereine die in der eigenen Stadt nen großen Konkurrenten vor der Nase haben. Haben auch im Abstiegskampf 2009/2010 extrem gute und disziplinierte Arbeit abgeliefert. Allerdings wirds auch 2010/2011 nicht für viel mehr als Abstiegskampf reichen ... und auch keine 15000 Zuschauer anlocken. In keinem der Berliner Stadien, es sei denn beide Spiele sind Aufstiegs oder Abstiegsentscheidend für einen der Hauptstadtclubs.
Bis die Tage
Man liest sich

12. Mai 2010

"Tschau Hertha" - Eine Ode an den Abstieg

Gefunden im Forum der Fortuna aus Düsseldorf. Laut Posting geschreiben von Martin Betz. Auch wenn ich letzteres nicht verifizieren kann, vorenthalten kann und will ich den Lesern dieses Blogs diese Zeilen auch nicht. Ein kleiner Stich in die Blau-Weiße Seele, der doppelt so weh tut, weil man den Wahrheitsgehalt nicht wirklich leugnen kann
Tschau, Hertha! 
Tschau, Hertha! Nun heißt's Schluss und Amen.
Tschau, Erste Liga, nun ist Schicht.
Du, Sportclub mit dem Frauennamen,
trittst ab, der Letzte löscht das Licht. 
Der Abstiegs-Sensenmann, längst wetzt er
den Stahl, das Stundenglas sagt: Jetzt!
Hut ab! Kaum jemals hat ein Letzter
so stark gespielt wie du zuletzt. 
Die Landschaft rings ist flach - der Abhang,
den hinab du musst, ist steil.
Kaum je wurd einem Club beim Abgang
so wenig Mitgefühl zuteil. 
Ich heul nicht, und wie mir geht's vielen.
Dein Sturz kann uns nicht runterziehn.
Wer fiebert mit bei deinen Spielen?
Ein paar Zehntausend, nicht Berlin. 
Die Sympathie für dich blieb Torso.
Standst du mal vorn, stand ich dir bei.
Doch lärmt und hupt ein Autokorso,
wem gilt er? Galatasaray! 
Wo dröhnten je blau-weiße Scharen?
Nie störtest du die Sonntagsruh.
Die Kleinstadt Gladbach zieht seit Jahren
mehr Fans ins Stadion als du. 
Mit dir durch dick und dünn zu eiern
durch Matsch und Schnee, das war nicht drin.
Okay, wenn Sonne schien und Bayern
der Gegner war, dann ging ich hin. 
Die Bayern kann ich lieben, hassen,
verdamm'n - mit dir gelingt das nie.
Doch muss ich eins den Bayern lassen:
Sie sind Familie, Dynastie. 
Du nicht. Sooft ein Arbeitnehmer
hier fortmuss, zeigst du null Niveau.
Wer ging, ging gern und schnell: ob Rehmer,
ob Basti, Baslers Mario,
ob Harti, Rekdal, Bobic, Beinlich,
ob Kiraly, Hoeneß, Favre, Wosz.
Das war nie herzlich, war oft peinlich,
wie rasch, was Jubel war, erlosch. 
Beim Abschied e i n m a l Größe zeigen -
die Chance ergibt sich jetzt und hier:
Tschau, Bundesliga! Abzusteigen
mit Stil - dies, Hertha, wünsch ich dir.  
(von Martin Betz)?

10. Mai 2010

Die Mär von rot-weissen "Hass" Gesängen

Liest man sich die letzten Tage und Wochen so durch die blau-weisse Internet Forenwelt stößt man immer wieder auf Geschichten, wonach Unioner schon deshalb zum allerletzten gehören, weil sie so offensiv Hasstiraden & Gesänge Richtung Blau-Weiss schmettern. Mal live im Staadion und in der Forenwelt recherchiert bleibt von diesem "Vorwurf" allerdings nicht viel übrig.
Natürlich haben die Rot-Weissen ne große Klappe. Eine Eigenschaft die uns als Berliner aber allgemein auszeichnet und somit geradezu beide Fanlager verbindet. Der Berliner als solches ist nunmal etwas frecher - und darf das auch :-). Aber nunmal Butter bei die Fische und den "Hassgesängen" auf der Spur: 

Siehst du Hertha so wird das gemacht...
erklang es in diesem Jahr ein knappes Dutzend mal in der AF, wenn Union in Führung ging oder gar einen Sieg einspielte, während Hertha den letzten Tabellenplatz sicherte. Muss man nicht gut finden (zumal die Unioner etliche male direkt im Anschluß an derartige Gesänge den Ausgleich kassierten.) Das Ganze mag schadenfoh sein, Spitzbübisch, überschwänglich, ja respektlos ... aber einen Hassgesang kann ich in diesem Einzeiler nicht entdecken.

Nur zu Hertha gehn wir nicht ...

Achja, DAS muss also gemeint sein. Auch wenn es im zurückliegenden Jahr nur ein Spiel gab, zu welchem die Unioner diese Zeilen angestimmt haben (Eröffnung der AF gegen HBSC) werden diese Zeilen wohl für alle Ewigkeit dafür herhalten müssen, den angeblichen Unioner Hass auf Blau weiss zu manifestieren. Das dieser Gesang bei den Rot-weissen schon fast 3-4 Jahre nicht mehr zum allgemeinen Reportoire gehört wird vergessen. Genauso wie der gesamte Liedtext, der eigentlich nur ziemlich nah an Frank Zanders Stadionhymne angelehnt ist:

Alles wartet voller Spannung - auf das absolute Ziel
Denn die Jungen von UNION BERLIN - haben alle nur ein Ziel
Heute wollen sie gewinnen - für das rot/weisse Trikot
Und sowieso ... sowieso ... sowieso.... :
Nur zur Hertha, nur zu Hertha, nur zu Hertha gehn wa nicht ....

Sorry, aber wenn man sich nicht total lächerlich vorkommt, diese Zeilen als "Hassgesänge" gegen sich selbst zu interpretieren, dann bin ich wohl beim falschen Sport. Zudem wenn man die Historie dieses Gesangs mal nachrecherchiert wie hier in [diesem Beitrag] aus dem Fanforum der Köpenicker mal zusammen gefasst:
[...] Meine persönliche Abneigung gegen Hertha manifestierte sich ebenso in genau dieser Zeit, (Ende der 90er, Anm. berlinderby) [...]wegen solchen Schlagzeilen und Sprüchen, die in Kombination von Presse+Hoeneß geprägt wurden.
Hertha (nicht lange zuvor noch "anfassbar" und irgendwie doch "basisnah") wurde plötzlich zu einem großen, ungreifbaren Konstrukt. Ein Produkt das irgendwie (mindestens) 3 Entwicklungs Stufen zu überspringen schien.
Dieser Zeit entsprang auch das von uns bisweilen lautstark intonierte "Nur zu Hertha gehn wir nicht." Von vielen Blau-Weissen bis heute als "der schlimmste Schmähgesang den ein Unioner auf Hertha singen kann" empfunden (tssst ... ihr solltet euch mal liedgut zu Vereinen reinziehen die wir wirklich "scheiße" finden).
Anlass zu der Entstehung und Verbreitung dieses Liedes war aber wohl weniger die Tatsache das wir prinzipiell Hertha so scheiße fanden und uns als Feindbild erkoren haben, sondern das hier um die Jahrtausendwende ein Hype produziert wurde, der medial gesehen alles andere an den Rand zu drängen und die Luft abzuschnüren schien.
Medial gesehen erschienen zu verschiedenen Anlässen ganze Tagesblätter im blau gefärbten Layout. Überall war zu lesen und zu hören das "alle" Berliner zu Hertha gehen "unsere" Hertha, die selbstverständlich "jeder" liebt und lieben muß. Das ganze gepaart mit den Zukunftsphantastereien aus eurer Chefetage. Zu genau dieser Zeit waren die Zeilen "Nur zur Hertha geh'n wir nicht" nichts weiter als ein trotziges Aufbäumen gegen diesen Hype. Ein Fingerzeig das eben nicht *alle Berliner* zwangsweise zu Herthasympathiesanten zwangsverpflichtet werden können, sondern hier am Rande der Stadt auch noch ein Verein exisitert der sich wacker gegen seinen mehrfach drohenden Untergang wehrt und existiert.
Keine Textzeile dieses Lieds enthält eine wirklich böse Schmähung gegen Hertha BSC. Nur eben die Aussage das wir nicht hingehen. Ich (und viele die in der Entstehung und Verbreitung dieses Lieds damals aktiv im Stadion waren) haben diesen Song schon immer eher als einen "Anti-Hertha-Hype-Song" , vor allem auch als Hieb gegen Medien und Bereichterstattung und den aufkeimenden Größenwahn gesehen und verstanden. Von einem wirklichen "Anti-Hertha-Song" sind die Zeilen weit entfernt.
Das viele Hertha Fans diese Zeilen als die größte Schmähung und Beleidigung übehaupt verstehen, ist für mich dann nur ein weiteres Zeichen, das der Höneß'sche und mediale Größenwahn sein Ziel erreicht hat und fester Bestandteil der Denke von vor allem Ende der neunziger rekrutierten Hertha Anhängerschaft geworden ist. Wie man sich, nur mit der bloßen Aussage nicht zu euch zu gehen und statt dessen einem anderen Verein zu huldigen *OHNE* auch nur eine einzige wirklich WERTENDE Aussage in den gesamten Zeilen, so angegriffen und beleidigt fühlen kann - wie einige unter euch ... entbehrt schon jeder realistischen und objektiven Einschätzung der eigenen Wertigkeit. [...]

Weitere Ausführungen zu dem Thema gibts im oben verlinkten Thread der Wuhlheider. Nicht unerwähnt in dem Zusammenhang soll dieser Artikel aus der [Berliner Zeitung vom Oktober 1999] sein, der ein ziemlich exaktes Spiegelbild der Zeit ist, in dem dieser Anti Gesang entstand. Führt man sich vor Augen, das in dieser Zeit die Köpenicker um ihre schiere Existenz kämpften, während die Stadt vom Hertha Medien und Sponsorenhype überrollt wurde und dieser Song gerade in den letzten Jahren mehr und mehr in der Versenkung verschwand, kann man bei der Mär von den angeblichen rot-weissen Hassgesängen nur schmunzeln.
Offenbar malt sich jeder seine Welt, wie sie ihm gefällt. Doch bei aller in der kommenden Saison gegebenen sportlichen Rivalität sollte man doch mal die Kirche im Dorf lassen. Das anstehende Derby wird noch früh genug seine eigene Brisanz entwickeln, auch ohne dies durch zusätzliche Legendenbildung anzuheizen.

Wir lesen uns

8. Mai 2010

Zweite Liga - was ist das? Eine ratlose Fan-Generation vor der Neuorientierung.

Als ob es erst gestern wäre ...

Für die ganz Alten ist der Schmerz zwar nicht minder präsent, der Umstand aber so neu nicht. 13 Jahre lang kickte Hertha BSC erstklassig. Im Leben eines Mittfünzigers nur ein, wenn auch durchaus positiver, Teilabschnitt. Im Grunde hat man unterklassige Ligen nur etwas verdrängt, aber nie vergessen. Eigentlich ist es doch, als wäre es erst gestern gewesen. FC Homburg. SV Meppen. Das vorentscheidende Endspiel um den Aufstieg gegen Lautern im ausverkauften Oly. Das alles ist doch erst ein paar Jahre her. Vielleicht zwei. Oder fünf? Hm ... Moment es waren doch noch mehr, Acht vielleicht? Zehn? Nein DREIZEHN?! Kinder wie die Zeit vergeht. Jetzt wo der Abstieg gewiss ist, kommen die Erinnerungen wieder als wäre es erst gestern gewesen. Na klar. Zweite Bundesliga. Kennen wir doch alle. Muss man halt durch. 

Aber kennen wir das wirklich ALLE?
Ein Blick in die Ostkurve und es wird gewiß: Eine ganze Fangeneration kann kaum wissen was es ist, diese ominöse "Zweite Bundesliga". So wie einst 20-jährige in einer Art Selbstverständniss davon ausgegangen sind, dass es nie einen anderen Kanzler als Helmut Kohl gab und geben wird, weil allein der Name nach 16 Jahren Amtszeit schon ein Synonym für "Bundeskanzler" galt - so wird es nun vielen Hertha Fans gehen.
Wer zwischen 5 und 8 Jahren - also dem Alter wo die ersten Erlebnisse anfangen sich auch langfristig in unserer Erinnerung manifestieren - das erste mal ein Bundesligaspiel von Hertha BSC besucht hat, der ist heute zwischen 18 und 21 und hatte nichtmal die theoretische Chance Hertha BSC ernsthaft mit etwas anderem als "1. Bundesliga" zu assoziieren.Bei einem Blick in die Ostkurve entdecken wir tausende und abertausend Jugendliche zwischen 16 und 25. Eine ganze Fangeneration, die die Worte "Hertha" und "zweite Bundesliga" nur durch Erzählungen älterer Herthaner in einen gemeinsamen Kontext bringen kann. Doch selbst diese Erzählungen kann man anno 2010 nicht mehr mit der aktuellen Realität vergleichen. Das Leistungsspektrum in Liga 2 ist enger, die Arbeitsweise einiger Zweitligsten kaum eine andere als in Liga 1 und selbst die Fankultur bei einigen Vereinen kaum unterklassiger. Aber wer weiß das schon? Gut, die Berliner Zeitungen berichteten in der letzten Saison durch die Zugehörigkeit eines gewissen 1. FC Union häufiger aus dieser ominösen Liga, die sich nur eine Klasse unter der eigenen befindet - aber gerade auch durch die Zugehörigkeit dieses 1. FC Union, diesem kleinen Verein aus einem Berliner Randbezirk, der die letzten Jahre kaum mehr als Dritt und sogar Viertklassig kickte, scheint die Zweite Liga so unerreichbar weit entfernt vom eigenen Selbstverständnis. "Zweite Bundesliga" ist für diese Fangeneration so un(be)greifbar wie ein Millionenschwerer Lottogewinn für einen Hartz IV Empfänger. Und doch kann es vorkommen das es passiert. Bei beiden. 


"Unterwelt" Panikmache in den Medien

Die geneigte Berliner Medienlandschaft tut und tat natürlich ein übriges um dem geneigten Hertha Fan die Zugehörigkeit zu Liga Zwei so unvorstellbar wie möglich zu machen. Von der Hölle und der schmutzigen Unterwelt war da die Rede. Vom totalen Absturz und drohendem Niemandsland. Oft wurden (und werden) Vergleiche von "Bayern, Schalke, Dortmund vs. Fürth, Paderborn, Oberhausen" gestellt. Natürlich Namen bei denen jedem Erstligafan ein Schauer über den Rücken läuft. Aber was ist mit "Mainz, Hoffenheim, Bochum vs. Düsseldorf, 1860, Union, Rostock ..." Wo sind da die Verhältnismäßigkeiten zwischen attraktiv und unattraktiv? Natürlich machen sich diese Vergleiche nicht gut, wenn man dem geneigten Hertha Fan vor Augen führen will, wie tief man eigentlich mit diesem Abstieg sinkt. Aber ums mal klar zu sagen: Als Fan fühlt sich ein Sieg in Liga zwei genauso gut an wie in Liga 1. Eine Niederlage schmerzt genauso. 40000 Zuschauer in Düsseldorf fühlen sich genauso an wie 40000 in Köln. Und selbst 20000 Zuschauer in Cottbus, Rostock oder in der Alten Försterei bei Union versprühen mehr Spannung und Charme, als in so manchem etwa vergleichbar großen Bundesliga Stadion wie Leverkusen, Wolfsburg oder gar Mainz und Freiburg.
Die Zweite Liga in der kommenden Saison schickt sich an, die attraktiveste Zweite Liga der letzten Jahre zu werden. Leider haben sich Pauli und Lautern nach oben verabschiedet - aber ein Vereinsgefüge aus Union, Rostock, Cottbus, Düsseldorf evtl. Nürnberg, Osnabrück, Karsruhe, 1860, Duisburg, Aachen und eben Hertha BSC verspricht doch zumindest auf dem Papier interessant zu werden. Auch Zuschauertechnisch sind das deutlich stimmungsvollere Kaliber als dem geneigten Hertha Fan aus seiner letzten Zweitliga Zugehörigkeit noch in Erinnerung geblieben ist. Wer will ernsthaft auch nur einen dieser Vereine in Bezug auf Fankultur und Ansetzungsbrisanz mit Unterhaching, Meppen, Gütersloh, Oldenburg, Uerdingen oder Wattenscheid anno 96/97 vergleichen?

Natürlich sind die Namen andere. Die Stadien bisweiten auch deutlich kleiner als man es bisher gewohnt ist. Aber mal andersrum gefragt: Wer kennt denn die anderen Erstligastadien *wirklich*? Wieviel tausend Herthaner waren denn in den letzten Jahren z.B. in Mainz, Hoffenheim, Köln, Bochum o.ä. zu Gast? Was also bringt dann das Argument *wohin* es im nächsten Jahr geht?


Quo Vadis Zuschauer

Das einzige was Hertha BSC in der kommenden Saison das Genick brechen kann, ist ein mögliches (falsches) Selbstverständniss der Anhänger, nicht in diese Liga zu gehören und deswegen auch den Heimspielen fernzubleiben. Es gibt nunmal keinen Platz im europäischen Wettberwerb zu erstreiten. Das einzige um das es scheinbar geht ist Platz 1-3 um endlich wieder aufzusteigen (Von möglichen Pokalerfolgen rede ich mal gar nicht erst *hust). Unterhalb von Platz 3 ist scheinbar alles in dieser zweiten Liga "arschlos". Von der bundesweiten Berichterstattung mal ganz abgesehen.
Das alles ändert aber NICHTS daran, dass sich Hertha BSC in dieser Liga befindet. Es bleibt also abzuwarten, wie sich eine Fanclientel orientiert, die diese Liga zur vom Hörensagen kennt. Kämen 60000 Zuschauer zum ersten Heimspiel, würden diese vielleicht schnell merken, dass das Spiel das gleiche ist und auch mutmaßlich wiederkommen. (wenn man nicht gerade 0:4 von Paderborn auf den Sack kriegt). Die Befürchtung aber ist, dass "Zweite Liga" bei vielen Stammzuschauern aus Liga Eins so unglaublich weit entfernt des eigenen Wahrnehmungsfeldes ist, dass es einige Zeit braucht, um sich hier aus Fansicht zurechtzufinden.

Für die Alten wird es sein wie früher. Sie werden Hertha lieben, beschimpfen, bejubeln, verschmähen, verehren ... so wie früher auch. Für die Jugend hingegen hat das Abenteuer, das Entdecken einer für sie komplett neuen Fußballwelt gerade erst begonnen. Es liegt an ihnen, ob sie sich dem Abenteuer stellen, oder davor fliehen, weil die Medienberichterstattung vom Supergau und Vorhof der Hölle die Oberhand im Fanbewusstsein erlangt hat. Bei Berichterstatungen dieser Art übersieht man natürlich gern, dass in dieser Saison gleich mehrfach an die 20.000 Zuschauer in der Alten Försterei ihren Heidenspaß an dieser Liga, der Zugehörigkeit und der sportlichen Herausforderung hatten. Aber genau hier liegt der Hase im Pfeffer: Es ist eine reine Kopfsache. Was für die einen die längste Praline der Welt, ist für den anderen am Ende nur ein mickriger Schokoriegel. Im Umkehrschluß muß man dann aber sagen: Man muß die Feste feiern wie sie fallen. Kommt die Zweite Liga im Kopf des geneigten Hertha Fans nicht an, und der BSC spielt zudem nicht gleich um den direkten Wiederaufstieg, wird wohl nur die Besucherzahl des Derbys im Olympiastadion dazu führen, dass Hertha auf dem Papier in Sachen Zuschauergunst die Nase noch deutlich vorn haben wird.
Nimmt man sich auch als Fan der Herausforderung an, könnte man bei gleichzeitigem sportlichen Erfolg ne Menge Spaß haben und sogar auch mal wirklich ernsthaft an einer Meisterschaft schnuppern :-)

Man liest sich!

6. Mai 2010

Die (umfassende) Statistik zur Derbygeschichte ...

// Update 2019 //

Die Punktspiele aus der 2. Bundesliga 2010/2011 sowie 2012/2013 wurden hinzugefügt

// Beitrag überarbeitet am 13. Mai 2010
Dank Einsatz und Mithilfe von Sebastian/textilvergehen.de und der Statistiker aus dem Unionforum, wurde aus der vormals kleinen Statistik ein Umfangreiches Sammelsurium aller Begegnungen zwischen Hertha und Union, inkl. deren Vorgängervereinen. Eigentlich wollte ich es hier nur bei den Spielen der ersten Mannschaften belassen, allerdings ist das zusammengetragene Ergebnis so umfangreich und historisch irgendwie wertvoll, das es hier in vollem Umfang festgerhalten werden
soll. MUSS! Dank geht an nabab und frboe!


Pflichtspiele  (ab 2010)
17.09. 2010 1. FC Union - Hertha BSC  1:1 18430 Alte Försterei 2. Bundesliga
05.02. 2011 Hertha BSC - 1. FC Union 1:2 74244 Olympiastadion 2. Bundesliga
03.09. 2012 1. FC Union - Hertha BSC 1:2 16750 Alte Försterei 2. Bundesliga
11.02. 2013 Hertha BSC - 1. FC Union 2:2 74244 Olympiastadion 2. Bundesliga

Bilanz:
4 Spiele 1 Siege Union, 2 Unentschieden, 1 Siege Hertha, 6:6 Tore


Freundschafts / Test und Turnierspiele der ersten Mannschaften (ab 1990)

19.01.1990 1.FC Union - Hertha BSC 2:3 * 2.500 Seelenbinderhalle * Hallenturnier
27.02.1990 Hertha BSC - 1.FC Union 2:1 (1:1) 51.270 Olympiastadion
12.08.1990 1.FC Union - Hertha BSC 2:1 (0:0) 3.800 Alte Försterei
31.01.1991 1.FC Union - Hertha BSC 3:0 (1:0) 357 Alte Försterei
14.08.1993 1.FC Union - Hertha BSC 3:3 (2:2) 4.000 Alte Försterei
05.12.1993 Hertha BSC - 1.FC Union Berlin 3:0 (0:0) 1.800 Olympiastadion
14.09.1994 1.FC Union - Hertha BSC 5:3 (3:1) 50 Alte Försterei * Trainingsspiel
24.02.1999 Hertha BSC - 1.FC Union 4:0 (1:0) 200 Maifeld
22.07.2001 1.FC Union - Hertha BSC 0:1 (0:0) 8.356 Alte Försterei
05.09.2002 1.FC Union - Hertha BSC 1:0 * 2.700 JSP
* Blitzturnier (1x45 Minuten)
08.07.2009 1.FC Union - Hertha BSC 3:5 (1:2) 19.000 Alte Försterei

Bilanz:
10 Spiele 4 Siege Union, 1 Unentschieden, 5 Siege Hertha, 18:22 Tore aus Union Sicht.


Punkt & Pokalspiele
Union Oberschöneweide - Hertha BSC (1914 - 1951)


13.09.1914 BFC Hertha 1892 - Union OB 7:0 (5:0) Schebera-Sportplatz
20.12.1914 BFC Hertha 1892 - Union OB 4:0 (3:0) Schebera-Sportplatz VBB-Oberliga
14.02.1915 Union OB - BFC Hertha 1892 1:1 (0:1) Wattstraße VBB-Oberliga
12.09.1915 BFC Hertha 1892 - Union OB 3:1 (1:0) Schebera-Platz VBB-Oberliga
12.03.1916 Union OB - BFC Hertha 1892 2:6 (1:1) Wattstraße VBB-Oberliga
10.12.1916 Union OB - BFC Hertha 1892 2:2 (2:1) Wattstraße 2.000 VBB-Oberliga
25.03.1917 BFC Hertha 1892 - Union OB 5:0 (2:0) Schebera-Platz 2.000 VBB-Oberliga
24.06.1917 BFC Hertha 1892 - Union OB 2:1 (1:1) Minerva-Platz
23.12.1917 Union OB - BFC Hertha 1892 1:2 (0:1) Wattstraße VBB-Oberliga
06.03.1921 Union OB - BFC Hertha 1892 4:1 (1:1) Alte Försterei VBB-Oberliga
10.04.1921 BFC Hertha 1892 - Union OB 0:1 (0:1) Schebera-Platz VBB-Oberliga
xx.xx.1921 Hertha 92/NNW 98 - Viktoria 89/Union Ob. 1:1 Schebera-Platz 5.000Turnier
23.10.1921 Union OB - BFC Hertha 1892 1:0 (0:0) Alte Försterei VBB-Oberliga
27.11.1921 BFC Hertha 1892 - Union OB 2:1 (0:0) Schebera-Platz VBB-Oberliga
01.01.1923 BFC Hertha 1892 - Union OB 1:3 (0:0) Schebera-Platz
03.06.1923 BFC Hertha 1892 - Union OB 2:1 (1:1, 1:0) n.V. Schebera-Platz
17.06.1923 Hertha 92/Minerva 93 - Union Ob./Alemannnia 2:1 (1:0) Minerva Platz
11.11.1923 Union OB - Hertha BSC 1:2 (1:1) Alte Försterei
03.05.1924 Hertha BSC - Union OB 4:0 (4:0) Plumpe 1.500
02.11.1924 Union OB - Hertha BSC 1:1 (1:0) Alte Försterei 6.000 VBB-Oberliga
25.01.1925 Hertha BSC - Union OB 1:1 (1:0) Plumpe 15.000 VBB-Oberliga
09.06.1925 Hertha BSC - Union OB 2:1 (1:0) Plumpe 1.500
19.09.1926 Hertha BSC - Union OB 5:1 (1:0) Plumpe
24.02.1929 Hertha BSC - Union OB 1:2 (1:2) Plumpe
24.08.1930 Union OB - Hertha BSC 4:3 (2:3) Alte Försterei VBB-Oberliga
30.11.1930 Hertha BSC - Union OB 5:0 (3:0) Plumpe 20.000 VBB-Oberliga
xx.xx.1931 Hertha BSC - Union OB 2:0 (2:0) Plumpe 10.000
(Blitzturnier 2x15 Minuten)
03.09.1932 Hertha BSC - Union OB 1:0 (1:0) Plumpe 2.000
24.09.1933 Hertha BSC - Union OB 4:0 (2:0) Plumpe 12.000 Gauliga B/BB.
25.12.1933 Union OB - Hertha BSC 3:3 (2:1) Alte Försterei Gauliga B/BB.
16.09.1934 Union OB - Hertha BSC 1:6 (0:2) Alte Försterei 4.000 Gauliga B/BB.
24.02.1935 Hertha BSC - Union OB 5:0 (1:0) Plumpe 10.000 Gauliga B/BB.
27.09.1936 Union OB - Hertha BSC 1:1 (1:1) Alte Försterei 6.000 Gauliga B/BB.
25.12.1936 Hertha BSC - Union OB 7:0 (4:0) Plumpe 20.000 Gauliga B/BB.
14.11.1937 Hertha BSC - Union OB 1:1 (1:1) Plumpe 15.000 Gauliga B/BB.
09.01.1938 Union OB - Hertha BSC 3:3 (1:1) Alte Försterei 8.000 Gauliga B/BB.
08.04.1938 Hertha BSC - Union OB 5:2 Plumpe
02.10.1938 Hertha BSC - Union OB 3:1 (0:1) Plumpe 11.000 Gauliga B/BB.
25.12.1938 Union OB - Hertha BSC 1:1 (1:1) Alte Försterei 5.000 Gauliga B/BB.
13.10.1940 Hertha BSC - Union OB 2:0 (2:0) Plumpe 15.000 Gauliga B/BB.
09.03.1941 Union OB - Hertha BSC 2:2 (1:0) Alte Försterei 5.000 Gauliga B/BB.
16.11.1941 Union OB - Hertha BSC 1:1 (1:0) Alte Försterei 3.000 Gauliga B/BB.
01.02.1942 Hertha BSC - Union OB 3:2 (1:0) Plumpe 6.000 Gauliga B/BB.
14.06.1942 Hertha BSC - Union OB 6:0 (2:0) Plumpe 4.000 Sommerrunde
14.02.1943 Hertha BSC - Union OB 11:2 (6:2) Plumpe 3.000 Pokal
04.06.1944 Hertha BSC - Union OB 7:3 (3:2) Plumpe Pokal
01.10.1944 Union OB - Hertha BSC 3:3 (2:2) Alte Försterei Gauliga B/BB.
17.12.1944 Hertha BSC - Union OB 3:3 (2:2) Plumpe 5.000 Gauliga B/BB.
10.02.1946 SG Gesundbrunnen - SG Oberschöneweide 3:2 (1:1) Plumpe Stadtliga
23.06.1946 SG Oberschöneweide - SG Gesundbrunnen 3:0 (2:0) Alte Försterei Stadtliga
24.05.1947 SG Gesundb./Tempelhof - SG Ob. 2:9 (0:7) Plumpe 20.000 Turnier
29.05.1948 SG Ob. - SG Neu-Tempelhof / Gesundb. 9:1 (5:0) Mommsenst. 4.000 Turnier
14.05.1949 Hertha BSC - Union OB 3:2 (1:1) Plumpe
04.09.1949 Hertha BSC - Union OB 0:1 (0:0) Plumpe 7.000 Stadtliga
29.04.1950 Union OB - Hertha BSC 5:1 (1:0) Poststadion 9.000 Stadtliga
09.12.1951 Motor Oberschöneweide – Hertha BSC 0:0 (0:0) Cantianstraße 10.000
26.12.1951 Hertha BSC - Motor Oberschöneweide 5:2 (1:0) Plumpe 8.000

Punkt und Pokalspiele
1.FC Union (teils Amateure) - Hertha BSC Amateure (1991 - 2007)


Punkt- und Pokalspiele 1.FC Union - Hertha BSC II - 1991 bis 2007
01.09.1991 1.FC Union - Hertha BSC II 1:0 (0:0) 800 Alte Försterei NOFV-OL Mitte
08.03.1992 Hertha BSC II - 1.FC Union 0:2 (0:2) 876 Osloer Straße NOFV-OL Mitte
06.09.1992 Hertha BSC II - 1.FC Union 0:1 (0:0) 876 Osloer Straße NOFV-OL Mitte
12.11.1992 Hertha BSC II - 1.FC Union 2:2 (2:2, 1:1) n.V. ELS: 3:5 876 Osloer Straße BFV-Pokal
21.04.1993 1.FC Union - Hertha BSC II 0:0 (0:0) 700 Alte Försterei NOFV-OL Mitte
14.11.1993 Hertha BSC II - 1.FC Union 0:2 (0:2) 1.456 Osloer Straße NOFV-OL Mitte
24.04.1994 1.FC Union - Hertha BSC II 4:1 (2:1) 1.285 Alte Försterei NOFV-OL Mitte
28.08.1994 1.FC Union - Hertha BSC II 5:3 (2:2) 1.366 Alte Försterei RL Nordost
11.03.1995 Hertha BSC II - 1.FC Union 2:2 (2:1) 1.546 JSP RL Nordost
04.08.1995 1.FC Union - Hertha BSC II 3:1 (0:1) 1.796 Alte Försterei RL Nordost
03.02.1996 Hertha BSC II - 1.FC Union 1:1 (0:0) 1.014 JSP RL Nordost
30.10.1998 1.FC Union - Hertha BSC II 0:1 (0:1) 1.034 Alte Försterei BFV-Pokal
15.08.1999 1.FC Union Berlin - Hertha BSC II 1:0 (0:0) 3.007 Alte Försterei RL Nordost
12.02.2000 Hertha BSC II - 1.FC Union 0:1 (0:1) 2.904 JSP RL Nordost
02.09.1999 Hertha BSC II - 1.FC Union II 6:1 (2:1) JSP BFV-Pokal
21.08.2000 1.FC Union II - Hertha BSC II 1:6 (0:3) Alte Försterei BFV-Pokal
24.01.2004 1.FC Union II - Hertha BSC II 1:0 (0:0, 0:0) n.V. 131 Alte Försterei BFV-Pokal
(Das Spiel wurde für Hertha BSC Amateure gewertet, da der Torschütze Taubert nicht spielberechtigt war)
01.08.2004 Hertha BSC II - 1.FC Union 1:1 (0:1) 11.000 Olympiastadion RL Nordost
05.12.2004 1.FC Union - Hertha BSC II 3:4 (2:2) 5.335 Alte Försterei RL Nordost
06.08.2006 Hertha BSC II - 1.FC Union 0:3 (0:2) 6.687 JSP RL Nord
09.12.2006 1.FC Union - Hertha BSC II 2:2 (0:1) 5.776 Alte Försterei RL Nord
Bilanz aus Unionsicht:
Punktspiele: 16 Spiele 10 Siege 5 Unentschieden 1 Niederlage 32:15 Tore
Pokalspiele: 5 Spiele 1 Sieg 1 Unentschieden 3 Niederlagen 5:15 Tore


Union 06 - Hertha BSC
Vertragsliga W-Berlin - SC Union 06 (1950 bis 1962)

SC Union 06 - Hertha BSC 2:0 (2:0) 15.000 Poststadion Vertragsliga W-Berlin
04.02.1951 Hertha BSC - SC Union 06 1:3 (0:1) 10.000 Plumpe Vertragsliga W-Berlin
01.09.1951 SC Union 06 - Hertha BSC 4:2 (2:1) 1.000 Poststadion Vertragsliga W-Berlin
30.12.1951 Hertha BSC - SC Union 06 2:2 (1:0) 30.000 Plumpe Vertragsliga W-Berlin
19.10.1952 Hertha BSC - SC Union 06 Berlin 1:2 (1:2) 8.000 Plumpe Vertragsliga W-Berlin
12.04.1953 SC Union 06 - Hertha BSC 2:0 (0:0) 2.000 Poststadion Vertragsliga W-Berlin
20.12.1953 SC Union 06 - Hertha BSC 6:0 (1:0) 5.000 Poststadion Pokal W-Berlin
05.09.1954 Hertha BSC - SC Union 06 1:6 (0:3) 5.500 Plumpe Vertragsliga W-Berlin
09.01.1955 SC Union 06 - Hertha BSC 0:3 (0:1) 3.000 Poststadion Vertragsliga W-Berlin
18.09.1955 Hertha BSC - SC Union 06 1:1 (1:0) 6.000 Plumpe Vertragsliga W-Berlin
08.01.1956 SC Union 06 - Hertha BSC 1:4 (0:1) 6.000 Poststadion Vertragsliga W-Berlin
19.02.1956 SC Union 06 - Hertha BSC 3:2 (0:1) 500 Poststadion Pokal W-Berlin
02.09.1956 Hertha BSC - SC Union 06 4:2 (0:1) 7.000 Plumpe Vertragsliga W-Berlin
24.03.1957 SC Union 06 - Hertha BSC 2:3 (1:1) 12.000 Poststadion Vertragsliga W-Berlin
01.12.1957 Hertha BSC - SC Union 06 1:0 (1:0) 5.000 Plumpe Vertragsliga W-Berlin
16.02.1958 SC Union 06 - Hertha BSC 0:2 (0:1) 6.000 Poststadion Vertragsliga W-Berlin
12.10.1958 SC Union 06 - Hertha BSC 2:2 (1:0) 3.500 Poststadion Vertragsliga W-Berlin
07.02.1959 Hertha BSC - SC Union 06 7:1 (3:0) 3.000 Plumpe Vertragsliga W-Berlin
05.04.1959 Hertha BSC - SC Union 06 2:1 (2:0) 2.000 Plumpe Vertragsliga W-Berlin
30.08.1959 Hertha BSC - SC Union 06 3:0 (1:0) 6.460 Plumpe Vertragsliga W-Berlin
08.11.1959 Hertha BSC - SC Union 06 0:0 4.500 Plumpe Vertragsliga W-Berlin
03.01.1960 SC Union 06 - Hertha BSC 1:1 (0:0) 7.000 Poststadion Vertragsliga W-Berlin
04.02.1961 Hertha BSC - SC Union 06 3:0 (1:0) 5.600 Plumpe Pokal W-Berlin
26.08.1961 Hertha BSC - SC Union 06 3:2 (0:1) 3.500 Plumpe Vertragsliga W-Berlin
19.11.1961 Hertha BSC - SC Union 06 2:1 (2:0) 3.321 Plumpe Vertragsliga W-Berlin
31.03.1962 SC Union 06 - Hertha BSC 1:10 (1:4) 557 Poststadion Vertragsliga W-Berlin
Bilanz:
Punktspiele: 23 Spiele 6 Siege 5 Unentschieden 12 Niederlagen 36:55 Tore
Pokalspiele: 3 Spiele 2 Siege 1 Niederlage 9:5 Tore


Freundschaftsspiele:
18.06.1950 Hertha BSC - SC Union 06 1:4 Plumpe
31.10.1954 Hertha BSC - SC Union 06 6:2 (1:0) 700 Plumpe
02.07.1960 Hertha BSC - SC Union 06 2:0 (0:0) 932 Plumpe Toto-Überbrückungsrunde
Bilanz:
Freundschaftsspiele: 3 Spiele 1 Sieg 2 Niederlagen 6:9 Tore


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